Mülheim. Der gerade fertige Radweg an der Essener Straße ist noch immer nicht freigegeben. Warum gibt es jetzt eine parallele Radspur auf der Fahrbahn?
Mit reichlich Verwunderung haben Fahrradfahrer an der Essener Straße am versperrten Radweg zwischen B1 und Kattowitzer Straße gestanden. Denn der war ja gerade eben für rund 370.000 Euro gebaut worden, um eine Lücke im Mülheimer Radwegesystem zu schließen. Wegen einer möglichen Gefährdung durch Baumäste muss der Weg jedoch vorerst geschlossen bleiben. Auf noch unbestimmte Zeit. Stattdessen gibt es für Radfahrende nun einen weiteren Radweg, diesmal auf der Autospur. Soll er den gesperrten Weg ersetzen?
Ab der Kreuzung Walkmühlen- und Kattowitzer Straße hat die Stadt auf der rechten Autospur in Richtung B1 einen sogenannten Schutzstreifen aufgebracht. Autofahrer müssen daher einen leichten Schlenker machen und auf der etwas engeren, aber noch der Regelbreite entsprechenden Spur (sieben Meter) weiterfahren. Der Schutzstreifen endet schon wieder an der nächsten Kreuzung zur B1.
Ringen um Alternative zum Zweirichtungsradweg
Ersetzen soll er den neuen Radweg nicht. Vielmehr gibt es künftig gleich zwei Möglichkeiten für Fahrradfahrer aus Mülheim herauszukommen: auf dem eigens gebauten Zweirichtungsradweg und auch auf der Straße. Was für die einen klingen mag, wie der Gürtel zum Hosenträger, ist für die Praxis von Fahrradfahrenden durchaus sinnvoll. Denn sie können jetzt in einem Stück bis zur B1 durchfahren.
Ohnehin war die Idee eines Zweirichtungsradwegs auf der linken Seite von Anfang an umkämpft: Die Vorstellung, dass Radfahrer erst umständlich an der Walkmühlenstraße über zwei Ampeln die Straßenseite wechseln müssen, um 400 Meter später an der B1 wieder zurück zur anderen Straßenseite fahren zu müssen - etwa, wenn sie in Richtung Oppspring wollen - passte nicht zur gewünschten Verkehrswende.
Alternative umgesetzt, Radweg weiterhin gesperrt
So beharrte man im Mobilitätsausschuss auf die zusätzliche Fahrradspur. „Wir haben damals die Sitzung unterbrechen müssen, um das zu verhandeln“, erinnert der Vorsitzende des Mobilitätsausschusses Timo Spors. Das Ergebnis stand jedoch unter dem Vorbehalt, dass auch die Bezirksvertretung 1 zustimmen würde.
Während zwei Jahre später also die Alternative nahezu umgesetzt ist, gibt es für den neuen Zweirichtungsradweg noch keine Freigabe. Und somit auch keinen Radweg in Richtung Innenstadt. Weiterhin muss der Eigentümer der privaten Bäume, die in der Nähe des Fahrradwegs stehen, die Verkehrssicherheit der Bäume prüfen lassen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen. Solange aber muss der Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt bleiben. Wann die Prüfung abgeschlossen werde, sei nach wie vor nicht bekannt, heißt es auf Anfrage der Redaktion.
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