Mülheim. Die Bedingungen für einen Hauskauf in Mülheim sind besser als zuvor. Wer es wagen möchte und genug Mittel hat, hat jetzt die Chance auf Eigentum.
„Das Jahr 2023 war ein verlorenes für die Neubau-Branche“, sagt Karsten Koch, Geschäftsführer der Bochumer Markus-Bau GmbH, am Mittwochmittag beim Besuch einer Baustelle in Mülheim. Man könne da „nichts schönreden“, der Markt sei „von Misstrauen geprägt“ gewesen. Wenngleich die Bedingungen nach wie vor nicht einfach seien, seien sie doch deutlich besser, so Koch. Daher sei „nun genau der richtige Zeitpunkt“, um die schon vor zwölf Monaten angekündigten 15 Einfamilienhäuser auf einem bis dato verborgenen Stückchen Land entlang der Buggenbeck zu errichten. Für zwölf von ihnen werden noch Käufer gesucht.
Mehrfach schon hat die Markus-Bau in Mülheim Wohnraum geschaffen, so an der Friedhofstraße und der Gracht, „denn Mülheim braucht den Neubau“. Nun also an der Buggenbeck, „auf einem 3805 Quadratmeter großen Grundstück, das es früher so gar nicht gab“, das man quasi „neu geboren“ habe. Kaum einsehbar, lag es jahrzehntelang im Hinterland des Hauses mit der Nummer 121. Jetzt wird es aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Baufahrzeuge hinterlassen Spuren im Schlamm, ein Kran ragt hoch hinaus und auch die ersten drei Reihenhäuser wachsen heran. Die gemeinsame Bodenplatte liegt, in rund 14 Tagen wird auch die Decke des Erdgeschosses errichtet sein, heißt es beim Medientermin mit symbolischem Spatenstich. Ein weiteres Geschoss und ein Satteldach werden die Einheiten vollenden.
Die 15 neuen Mülheimer Einfamilienhäuser werden an einer eigens errichteten Sackgasse liegen
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Gebaut wird von oben nach unten, berichten die Vertreter der Baufirma, sprich: Zuerst entstehen sieben, nur teilweise unterkellerte Häuser unweit der Hingberg- und der Brunostraße. „Ende 2025 wird man dort Weihnachten feiern können“, verspricht Koch. Ein Jahr später, Ende 2026, sollen dann auch die weiteren acht Häuser in zwei Vierer-Gruppen nahe der Buggenbeck bezugsfertig sein. Erschlossen werden die zwischen 144 und 289 Quadratmeter großen Grundstücke über eine noch anzulegende Sackgasse. „Durchgangsverkehr wird es hier nicht geben, nur viel Ruhe.“ Neben der „guten Lage“ der künftigen Familienheime mit Grundflächen von 141 bis 146 Quadratmetern hebt Koch deren energetischen Vorteile hervor. „Die Häuser werden auf der Höhe der Zeit sein und zum Beispiel über Wärmepumpen für Warmwasser und Fußbodenheizung verfügen.“
Insgesamt investiert die Markus-Bau 9,6 Millionen Euro für ihr Vorhaben. Mülheimer, die eines der Objekte ihr Eigen nennen möchten, müssen zwischen 571.000 Euro und 693.000 Euro auf den Tisch legen, heißt es beim Pressetermin. Beim Vertrieb arbeitet die Bochumer Firma erneut mit der hiesigen Sparkasse zusammen. Karsten Koch weiß, dass der Erwerb „alles andere als preiswert“ ist, für einen Großteil der Bevölkerung sogar unerschwinglich. Ursächlich dafür seien „Rahmenbedingungen“, etwa gestiegene Lohnkosten, technische Anforderungen und auch die Kosten für das Grundstück. Auch wenn sich beispielsweise die Zinssituation für Käufer leicht verbessert habe, seien die Zeiten keine leichten. Und doch sei man sicher, Käufer für alle Objekte zu finden.
Vize-Bezirksbürgermeister erwartet „ein liebenswertes Quartier“ an Mülheims Buggenbeck
Vize-Bezirksbürgermeister Jörg Dieter Kampermann erwartet, dass „ein liebenswertes Quartier“ an der Buggenbeck entsteht. Mit der Umsetzung komme man dem selbst gesteckten Ziel, Familien in der Stadt vermehrt Eigentum anbieten zu können, einen Schritt näher. Oberbürgermeister Marc Buchholz betont, dass man in Mülheim breit aufgestellt sein müsse, neben gefördertem Wohnungsbau bedürfe es auch Mehrfamilien- und privat finanzierter Einfamilienhäuser. Er kritisierte, dass es vom Staat kaum noch Förderung beim Eigentumserwerb gebe. Denn klar sei trotz leichter Entspannung auf dem Markt: „Durch gestiegene Baukosten und gestiegene Zinsen zahlt man immer noch weit mehr als vor drei Jahren.“ Sparkassen-Vorstand Frank Werner glaubt allerdings fest daran, dass die Zinsen noch fallen werden. „Eine Glaskugel, die mir sagt, was in der Welt noch so geschieht, habe ich aber nicht.“
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