Mülheim. In den Herbstferien sind viele Projekte an der Hochschule Ruhr West in Mülheim entstanden. Warum die Teilnehmer auf KI-Helfer wie ChatGPT setzen.
Konstantin (17) von der Luisenschule sitzt gespannt vor seinem Laptop und blickt auf den Bildschirm, auf dem ChatGPT geöffnet ist – ein beliebtes Tool für junge Programmierer wie ihn. Gerade wartet er auf seinen Coach, denn er steckt bei seiner Programmierung fest. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er an einer innovativen Plattform für gebrauchte Gegenstände, die wie Tinder funktionieren soll. „Du swipest nach links oder rechts, je nachdem, ob du einen Artikel in deine Merkliste packen möchtest oder nicht“, erklärt er und zückt sein Smartphone, um die bereits funktionierende App zu präsentieren. Die Wisch-Funktion und die Bilder sind zwar schon integriert, doch einige wichtige Features stehen noch aus.
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Im Code + Design Camp haben Jugendliche die Möglichkeit, in die digitale Welt einzutauchen und sich besser über ihre berufliche oder akademische Zukunft zu informieren. „Hier ist es viel einfacher, sich auszuprobieren“, sagt Felix (18) aus Essen-Katernberg, der an einem LED-Würfel tüftelt. Computer Science oder Engineering studieren? Diese Fragen will er im Camp für sich beantworten. An der Hochschule Ruhr West konnten während der Herbstferien Jugendliche von 14 bis 18 Jahren mit erfahrenen Coaches zu Themen wie Programmierung, Webdesign, Animation, Robotik und Künstlicher Intelligenz arbeiten und eigene Projekte entwickeln. „Wir haben sogar vier Mädchen dabei“, sagt die Projektleiterin Nicole Kersten stolz. „Das sind schon mal 400 Prozent mehr als beim letzten Mal.“
LED-Leuchtwürfel und Innovative Apps: Das können Jugendliche in Mülheim
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Felix beugt sich konzentriert über seinen Leuchtwürfel. Mit einer Zange nimmt er die kleinsten Bewegungen an seinem Mikrocontroller vor, um die Lichter seines selbstgebauten Würfels zu steuern. Während im Hintergrund mehrere Jugendliche geschäftig umherwuseln, bleibt Felix vollkommen fokussiert. Am Vortag habe er im Baumarkt die passenden LEDs besorgt und sie einzeln aus einer Tannenbaum-Lichterkette herausgefriemelt, um sein Projekt zu realisieren.
Ein paar Plätze weiter programmieren andere Jugendliche an einem Spiel: dem Chrome Dino Run – das Spiel, das erscheint, wenn die Internetverbindung ausfällt. Gemeinsam mit Coach Miguel stehen sie um den Computer und überprüfen, ob der Code wie geplant funktioniert. „Einige Grundlagen erklären wir, aber die Jugendlichen suchen vieles auch selbst im Internet“, sagt Coach Miguel. „Bücher verwenden wir kaum noch – dank KI sparen wir beim Programmieren unglaublich viel Zeit.“ Mit ChatGPT können die Jugendlichen gezielt nach Codeschnipseln, Funktionen und Lösungen für Probleme suchen, was das Lernen erheblich erleichtern soll.
Endlich gute Nachrichten! Lucy und Celina erstellen ihre eigene Webseite dazu
„Wenn ich nur ständig Nachrichten über Terror höre, werde ich depressiv“, sagt Lucy (16), die zusammen mit Celina (18) ihre eigene Webseite entwickelt. Ihr Ziel: Nur gute Nachrichten veröffentlichen, um zu zeigen, dass es auch positive Entwicklungen in der Welt gibt. In pastelligen Farben und mit aufwendigem Design arbeiten sie an ihrem Konzept für die Webseite. Internet-affin sind sie alle, deswegen übernehmen die Jugendlichen auch beim Code + Design Camp die Social-Media-Kanäle. „Für ein Video hatten wir schon 12.000 Aufrufe“, erzählt Lucy und lacht. Erst kürzlich drehten sie ein Reel mit Labrador-Mischling Ossi, der fröhlich durch den Projektraum tapst und für gute Stimmung sorgt.
Zum Schluss stehen die Projektpräsentationen an. „Vorher gab es noch einen kurzen Workshop, in dem die Jugendlichen gelernt haben, ihre Projekte überzeugend vorzustellen. Die Ergebnisse sind beeindruckend – vor allem, wenn man bedenkt, dass sie nur eine Woche Zeit hatten“, betont Kersten.
Die nächste Camp-Woche startet im Januar in Dortmund. Anmelden können sich Interessierte auf code.design/camp.
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