Mülheim. Gefahr für spielende Kinder? Seit Monaten liegt Baumaterial am RS1 in Mülheim. Einem Betrieb droht jetzt Ärger. Nicht nur aus Sicherheitsgründen.
„Keine Ahnung, warum Gefahrenstellen so sträflich unbeachtet bleiben“ - das schreibt ein offenbar frustrierter Mülheimer an unsere Redaktion. Monatelang habe er versucht, die Stadt Mülheim auf eine Gefahrenstelle an der Geitlingstraße in Heißen aufmerksam zu machen.
An der besagten Stelle liege seit langer Zeit ein großer Haufen Füllboden der Straßenbaufirma Fenten, direkt zwischen der Zufahrt zum Radschnellweg RS 1 und der Einfahrt zum Unternehmensgelände. Doch trotz seiner Hinweise habe sich an der Stelle immer noch nichts geändert. „Kinder und Jugendliche spielen dort.“ Es bestehe die Gefahr, dass eines Tages ein Kind aus abgerutschten Erdmassen befreit werden muss, befürchtet der Mülheimer.
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Mülheimer besorgt: Gelände wird zum Abenteuerspielplatz
Er fahre regelmäßig an der betreffenden Stelle vorbei und habe wiederholt beobachtet, wie Kinder auf dem Füllboden spielen. „Keine Schilder, keine Absperrungen, nichts hält hier jemanden auch visuell ab, das Gelände als Abenteuerspielplatz zu verwenden“, beschreibt er besorgt.
Die Firma Fenten hingegen versichert auf Anfrage dieser Redaktion, dass von dem Füllboden keine Gefahr ausgehe. „Der Radweg und unsere Einfahrt sind durch einen Grünstreifen voneinander getrennt“, erklärt Holger Ellenbeck, technischer Projektleiter. Er sehe keine Gefahr durch die Lagerung des Materials.
Die Geitlingstraße liege unter der Zuständigkeit von Straßen.NRW, da sie direkt unter der Autobahnbrücke verläuft. „Von dort haben wir die Genehmigung zur Nutzung des Geländes erhalten“, so Ellenbeck weiter. Auch betont er, das Mülheimer Umweltamt habe die Situation aufgrund der Beschwerden geprüft, jedoch keine Gefahren festgestellt oder die Notwendigkeit von Absperrungen gesehen.
Stadt Mülheim: „Die Firma hat sich deutlich illegal erweitert“
„Die Firma Fenten hat sich mit ihrem Betrieb an ihrem Standort deutlich illegal erweitert“, widerspricht das Amt für Bauaufsicht auf Anfrage der Redaktion. Bereits im vergangenen Jahr habe es Gespräche mit dem Geschäftsführer gegeben, der zugesagt habe, rechtskonforme Zustände herzustellen.
„In völligem Gegensatz zu den gemachten Zusagen, dass die Flächen entsprechend wiederhergestellt werden und sich auf die zulässigen Nutzungsbereiche konzentrieren (die eindeutig mitgeteilt wurden), hat die Firma ihre Flächenausdehnung beibehalten“, so die Baubehörde. Zwar seien keine Gefahren festgestellt worden, die ein sofortiges Eingreifen erforderlich machen, dennoch sei die Baubehörde nicht bereit, diesen Zustand zu akzeptieren. Das Unternehmen müsse nun mit einer Ordnungsverfügung rechnen, die die Nutzung aller illegal in Anspruch genommenen Flächen untersagt. Voraussichtlich werde diese bis Ende dieser Woche erlassen, erklärt die Behörde.
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