Mülheim. Die einzige Kita in Mülheim-Selbeck stand vor zwei Jahren auf der Kippe. Nun könnten sogar zehn ganz neue Plätze entstehen.

Noch vor zwei Jahren herrschten „Entsetzen und große Irritation“ in Mülheim Selbeck. Der Stadtteil drohte, seine einzige Kindertagesstätte zu verlieren. Schon seit geraumer Zeit ist klar, dass es für die Kita St. Theresia von Avila an der Kastanienallee weitergehen wird. Sogar mit einem erweiterten Angebot.

Zum Ende des aktuellen Bildungsjahres, also am 31. Juli 2025, gibt der Kita-Zweckverband seine Trägerschaft in Selbeck auf. Da die Gemeinde dem Vernehmen nach auf einen Nachfolger mit katholischer Konfession bestanden haben soll, dauerte die Suche nach einem neuen Träger an, der in der Contilia Pflege und Betreuung GmbH aber schließlich gefunden wurde.

Neuer Träger ist bereits in Mülheim-Saarn tätig

Die Essener betreiben bereits eine Kita in Saarn und steigen ab dem 1. August 2025 nun auch in Selbeck ein. Mit dem für freie Träger üblichen Fördersatz von 92,2 Prozent wird die Einrichtung vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration bezuschusst.

Contilia bestätigte auf Nachfrage dieser Redaktion, dass es keine Veränderungen zum bisherigen Betreuungsangebot geben wird - also auch nicht in den Randzeiten am Morgen und am späten Nachmittag. Angeboten werden also weiterhin 45 Wochenstunden und eine Betreuung bis 16 Uhr.

Wie zehn zusätzliche Plätze in Mülheimer Kita entstehen sollen

Das Angebot von 50 Plätzen für Kinder zwischen drei und sechs Jahren bleibt damit ebenfalls unverändert. Darüber hinaus sollen aber zehn zusätzliche Plätze für Kinder unter drei Jahren entstehen. Dazu wird der angrenzende Bürgersaal, der aktuell noch für die Mittagsbetreuung der Schulkinder privat genutzt wird, umgebaut. Eine zusätzliche U3-Gruppe kann aber frühestens zum Kindergartenjahr 2026/27 starten.

Da die Räumlichkeiten absehbar nicht mehr nutzbar sind, bedeutet das aber auch, dass die privat organisierte Betreuung der Schulkinder zum 31. Juli nächsten Jahres ausläuft. Auch dafür gibt es nunmehr eine Lösung: Die Diakonie wird am Selbecker Standort der Oembergschule (Karl-Forst-Straße) mit zwei OGS-Gruppen an den Start gehen. Sie ist auch die Trägerin am Hauptstandort der Schule am Elsenborner Weg.

OGS-Premiere an der Selbecker Karl-Forst-Straße

Mit dieser Premiere für Selbeck soll ein nahtloser Übergang des Betreuungsangebotes sichergestellt werden - zur Zufriedenheit der Schulgemeinde, der Kirche und des Bürgervereins, der sich 2022 noch mit einem Brief an den Oberbürgermeister gewandt hatte. Anfang November wird das neue Konzept auch der Lokalpolitik in der zuständigen Bezirksvertretung sowie im Jugendhilfeauschuss vorgestellt.

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