Mülheim. Wo einst die große Gärtnerei stand, sind heute junge Familien zu Hause. Ein Besuch in dem Mülheimer Neubaugebiet zeigt, wie modernes Wohnen geht.

Vor knapp zwei Jahren zogen die ersten Bewohnerinner und Bewohner in die Neubau-Siedlung an der Hermann-Josef-Hüßelbeck-Straße in Selbeck. Modernste Häuser, es ist viel Photovoltaik zu sehen, häufig stehen Elektro-Autos vor den Garagen, deren Batterien gerade an den hauseigenen Wallboxen geladen werden und in den Gärten fallen die vielen Spielgeräte ins Auge. Hier wohnen unzweifelhaft viele junge Familien.

Es gibt viele Gründe, in diesen Teil Mülheims zu ziehen und betrachtet man die Kennzeichen der parkenden Autos, dann legt das nahe, dass viele der neuen Mülheimerinnen und Mülheimer auch von etwas weiter weg hierhergezogen sind. Bochum, Neuss, Oberhausen, Düsseldorf, Herne, Wesel, Mettmann und sogar Aachen ist auf den Plaketten zu lesen.

In Mülheim-Selbeck wohnt die Familie näher am Arbeitsplatz des Vaters

Niro und seine Frau Laxi lockte unter anderem die Nähe zu Niros Arbeitsstätte in Düsseldorf nach Mülheim. Die vierköpfige Familie wohnte vorher in Essen, fühlt sich jetzt aber auch hier sehr wohl. „Es ist sehr schön“, erklärt Niro. „Die Leute sind alle ganz cool und den Kindern gefällt‘s.“ Zudem sei die Verkehrsanbindung sehr gut und auch der Kindergarten in Saarn nicht weit weg.

Insgesamt 40 Doppel- und Reihenhäuser unterschiedlicher Größe stehen in der Selbecker Neubausiedlung in Mülheim.
Insgesamt 40 Doppel- und Reihenhäuser unterschiedlicher Größe stehen in der Selbecker Neubausiedlung in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Nachbar Maurice wohnt seit etwas mehr als einem Jahr mit seiner Frau nur ein paar Häuser weiter. Das Paar erwartet in Kürze Nachwuchs. Ihr Weg nach Selbeck war nicht ganz so weit, wie der ihrer Nachbarn. „Wir sind aus Mintard hierhergezogen“, erklärt Maurice. Dabei dienen die insgesamt rund 250 Quadratmeter Fläche vom Keller bis zum Dach nicht nur als privater Wohnort, sondern auch als Firmensitz der eigenen Bau-Unternehmung.

Nachricht schreckte auf, dass Rumbaum die Gärtnerei in Selbeck aufgibt

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„Ich find’s hier super“, sagt Maurice. „Es gibt hier viele Kinder, sodass sie sofort Spielkameraden finden.“ Die Anwohnerinnen und Anwohner pflegten über diverse Chat-Gruppen einen kurzen Kontakt. „Es ist sehr ruhig, sehr harmonisch und hat so ein bisschen Dorf-Charakter“, findet Maurice. Man kenne sich.

Maurice wohnt seit etwas mehr als einem Jahr mit seiner Frau in der Neubausiedlung in Mülheim-Selbeck, der heutigen Hermann-Josef-Hüßelbeck-Straße.
Maurice wohnt seit etwas mehr als einem Jahr mit seiner Frau in der Neubausiedlung in Mülheim-Selbeck, der heutigen Hermann-Josef-Hüßelbeck-Straße. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dabei hatte zunächst die Nachricht, dass die Familie Rumbaum ihre Gärtnerei an der Kölner Straße aufgeben wolle und ein Investor auf dem Gärtnereigelände und weiterem Hinterland 40 Einfamilienhäuser bauen solle, 2016 für Wirbel in Selbeck gesorgt. Doch Planungsamtschef Blasch sah damals bereits auf dem gut 16 000 Quadratmeter großen Areal der Gärtnerei „eine gute Option für Selbeck, neuen Wohnraum für Familien“ zu bekommen. Zwischenzeitlich hatten dann archäologische Untersuchungen auf dem Gelände der bereits 1928 gegründeten Gärtnerei Rumbaum sowie ein Investor-Wechsel das Bebauungsplanverfahren verzögert. 

Wohnen im Neubau-Quartier in Mülheim-Selbeck ist gefragt

So sieht die neu entstandene Wohnsiedlung auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Rumbaum heute aus. Die Zuwegung heißt jetzt Hermann-Josef-Hüßelbeck-Straße, benannt nach dem ehemaligen beliebten Bezirksbürgermeister und geachteten Ratsmitglied.
So sieht die neu entstandene Wohnsiedlung auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Rumbaum heute aus. Die Zuwegung heißt jetzt Hermann-Josef-Hüßelbeck-Straße, benannt nach dem ehemaligen beliebten Bezirksbürgermeister und geachteten Ratsmitglied. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Mittlerweile sind alle Häuser in dem neu entstandenen Quartier bewohnt – wenig überraschend dauerte es nicht lange, bis alle dort angebotenen Immobilien verkauft waren. Auch Vadim und Steffi, die mit ihren beiden Söhnen wiederum nur wenige Häuser weiter als Maurice und seine Familie wohnen, schätzen das nachbarschaftliche Miteinander in ihrer Siedlung. Die junge Familie gehörte zu den ersten, die hier einzogen. „Wir wohnen seit Dezember 2022 hier“, erklärt Vadim.

Vadim und Steffi wohnen seit Dezember 2022  in der Selbecker Neubausiedlung in Mülheim. die auf dem Gelände der ehemaligen Rumbaum-Siedlung entstanden ist.
Vadim und Steffi wohnen seit Dezember 2022  in der Selbecker Neubausiedlung in Mülheim. die auf dem Gelände der ehemaligen Rumbaum-Siedlung entstanden ist. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Familie kam aus Neuss hier her. „Weil Mülheim eine schöne Stadt ist“, begründet Vadim die damalige Entscheidung, in der Stadt an der Ruhr zu leben. Das junge Paar lobt gleichsam unisono seine neue Nachbarschaft. „Hier haben die meisten die gleichen Interessen und man kann die Kinder einfach auf die Straße lassen.“ Alle Straßen innerhalb der Siedlung sind als Spielstraße klassifiziert, in der Schritttempo zu fahren ist. Die gute Nachbarschaft und die naheliegende Grundschule seien zwei wichtige Argumente. Auch in diesem Punkt ist man sich hier ganz offensichtlich einig.

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