Mülheim. Wenn auch Polizei, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und Maltester anrücken, muss ordentlich etwas los sein - wie jetzt bei Mülheims Feuerwehr.
Am Samstag hatte die Mülheimer Feuerwehr einen Großeinsatz mit mehr als 100 Fahrzeugen und fast allen ihrer 350 hauptamtlichen Kräfte. Auch die Polizei, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und Maltester waren zur Verstärkung angerückt.
Es war ein erfreulicher Großeinsatz. Denn die Mülheimer Berufsfeuerwehr hatte unter guten äußeren Rahmenbedingungen zu einem Tag der offenen Türe in ihre 2011 eröffnete Hauptfeuerwache an der Duisburger Straße eingeladen. Die Veranstaltung hatte etwas von einer familiären Freiluftparty. Das passte gut. Denn die von Sven Werner geführte Berufsfeuerwehr wollte ihren 100. Geburtstag mit der Bevölkerung feiern.
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Mülheimer Feuerwehr steigt exemplarisch in brennende Hochhauswohnung ein
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Und die kam reichlich und aus allen Generationen. Feuerwehrsprecher, Dennis Goronczy, ging am Nachmittag von einer fünfstelligen Besucherzahl aus. „Das ist sehr lebendig. Die Kinder haben ihren Spaß und wir Erwachsenen lernen noch etwas dazu“, fanden nicht nur die Familienväter, Kevin Klopries und Christian Rüster, lobende Worte für die Gastgeber.
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Die legten sich mächtig ins Zeug, angefangen beim Feuerwehr-Nachwuchs. Der demonstrierte zum Beispiel am 35 Meter hohen Übungsturm der Feuerwache, wie man in eine brennende Hochhauswohnung einsteigt und sich im Notfall nachher wieder vom Balkon abseilt, wenn man nicht mehr ins Erdgeschoss und durch die Haustüre kommt.
Gespannte Zuschauer hatten auch die Rettungstaucher der Feuerwehr, die im riesigen Wasserbassin ihr Unterwasser-Handwerk vorführten und sich dabei durch große Bullaugen beobachten ließen. Gleich nebenan konnten Kinder ausprobieren, wie es sich im Rettungsmotorboot der Feuerwehr hinterm Steuer sitzen und lenken lässt.
Rettungsleiter des Feuerwehrfahrzeuges auf 27 Meter hochgefahren
Hinter dem Lenkrad Probe sitzen konnten die Feuerwehrmänner von morgen und übermorgen auch in den unterschiedlichen Fahrzeugen der Feuerwehr und auf Polizeimotorrädern. Die auf 27 Meter hochgefahrene Rettungsleiter eines Feuerwehrfahrzeuges, die mit ihrer Rettungsplattform in den Himmel ragte, durften die kleinen und großen Gäste der Mülheimer Berufsfeuerwehr aus versicherungstechnischen Gründen aber nicht besteigen, sondern nur von unten betrachten.
Die meisten Kinder standen beim Brandschutzteam der Vollmer-Gruppe Schlange. Der dreijährige Lenni trat dabei sogar mit eigenem Feuerwehrhelm an. Marcel Aberfeld und Denise van den Busch zeigten dem Nachwuchs mit einem Feuertrainer, der einem großen Grill glich, wie man im Brandfall professionell mit einem Feuerlöscher umgeht. „Den gelben Sicherungsring abziehen und dann ganz feste auf den roten Knopf drücken.“
Mülheimer Retter: Mit kräftigen Handstößen Menschen ins Leben zurückholen
Apropos Grill und Feuer. Auch die Feuerwehrleute, die an Grill, Fritteuse und im Getränkewagen für das leibliche Wohl ihrer Gäste sorgten und so manchen Durst löschten, machten an diesem Tag der offenen Türe einen offensichtlich guten, aber auch schweißtreibenden Job.
Auch beim Feuerwehrausbilder, Uwe Zimmer, ging es um die Wurst oder besser gesagt: Um Leben und Tod. Denn er zeigte den zahlreich mitmachenden Kindern mit einem Anatomie-Torso und Kunststoff-Dummys, wo welches Organ sitzt und wie es aussieht, und wie man mit einer Herzdruckmassage in Form von 100 kräftigen Handstößen pro Minute Menschen ins Leben zurückholen kann, die einen Herzstillstand erlitten haben. „Wichtig ist, dass man im Notfall sofort die 112 wählt und einen Notruf absetzt und dann mit der Herzdruckmassage beginnt. Das Einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu tun“, erklärt Zimmer. Und er rät, „die Reanimation regelmäßig in Kursen des Roten Kreuzes, der Johanniter Unfallhilfe und der Malteser zu trainieren.“
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