Mülheim. Um das Radfahren in Mülheim komfortabler zu machen, werden Einbahnstraßen freigegeben. Wo Autofahrer künftig mehr Rücksicht nehmen müssen.

Dass das Mülheimer Radwegenetz etliche Lücken aufweist, fällt jedem auf, der auf zwei Rädern im Alltag durch die Stadt fährt. Einbahnstraßen für Fahrradfahrer freizugeben, ist unter Autofahrern immer wieder umstritten. Um aber wenigstens manche Lücke kurzfristig schließen zu können, wollen CDU und Grüne fünf solcher Straßen im Mülheimer Süden für den Radverkehr in Gegenrichtung freigeben. Doch so einfach wird es wohl nicht.

Wo es aber bald geht: Die Baakendorfer Straße, die von der Ruhrorter zur Duisburger Straße verläuft, dürfen Fahrradfahrer künftig regulär in Gegenrichtung durchqueren. Ebenfalls freigegeben wird die Beethovenstraße von der Mozartstraße zum Haydnweg. Allerdings bleibt der Haydnweg für die Gegenrichtung zur Karlsruher Straße gesperrt. Hier muss man - statt direkt zur Karlsruher zu fahren - weiterhin ums Eck über Mozart- und Hundsbuschstraße strampeln.

Wo die Stadt Mülheim Bedenken hat

Bei zwei Straßen hatte die Verwaltung Bedenken: Die Dillinger Straße auch von der Saargemünder zur Quellenstraße freizugeben, lehnte sie ab. Hier sei die Straße zu eng, und wegen der dicht parkenden Autos gebe es kaum Ausweichmöglichkeiten, wenn sich Zwei- und Vierrad hier einmal begegnen würden. Dafür öffnet man die parallele Merziger Straße in beide Richtungen sowie die dazu quer verlaufende Saargemünder Straße - letztere sogar, ohne dass Schwarz-Grün das beantragt hatte.

Und nicht immer ist eine Ablehnung der Verkehrssicherheit geschuldet: An der Ulmenallee, welche die Duisburger bzw. das Tengelmann-Gelände mit der Saarner Straße verbindet, wäre die Straßenbreite zwar geeignet, um auch Fahrräder in Gegenrichtung durchzulassen. Und vermutlich sogar sinnvoll, um Radlern die kurze Strecke zu den heutigen wie künftigen Einrichtungen auf dem Parkstadt-Areal möglich zu machen.

Nicht immer sind Ablehnungen eine Frage der Verkehrssicherheit

Warum man es hier dennoch ablehnte: Der Markierungs- und Schilderaufwand sei im Verhältnis zum verkehrlichen Nutzen zu hoch, begründete die Verwaltung. „Neben dem Schutzstreifen müssten zusätzlich zwei Fahrspuren für den Autoverkehr markiert werden, da ohne eine Aufstellregelung die Gefahr bestehen würde, dass Fahrzeuge den Schutzstreifen überfahren. Zusätzlich müssten die Räumzeiten der Signalanlage an der Kreuzung Kirchstraße überprüft und gegebenfalls angepasst werden. Dies würde weitere Kosten verursachen.“

Was am Argument der Stadt überrascht: An der parallelen Hermannstraße ist das Fahren in Gegenrichtung abschnittsweise ohne jedwede Markierung möglich.

Philipp Hoffmann, Vorsitzender der Grünen Fraktion in der Bezirksvertretung 3, zeigte sich auf Anfrage der Redaktion dennoch hochzufrieden mit dem Ergebnis. Die Ulmenallee könne man aufgrund der Alternative Herrmannstraße verschmerzen. Beendet sei die Suche nach weiteren Einbahnstraßen, die man freigeben könnte, damit nicht. Hoffmann: „Wir schauen uns alle Viertel genau an und setzen auch darauf, dass uns Bürgerinnen und Bürger Hinweise geben.“

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