Mülheim. Peter Weichsel lässt aktuell sein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus in Mülheim umfassend restaurieren. Worauf andere Bauherren achten sollten.
Wer sich für Fachwerkhäuser im Allgemeinen und für ihre Restaurierung im Besonderen interessiert, der sollte am Tag des Offenen Denkmals (8. September) zwischen 10 und 13 Uhr am Scharpenberg 56 vorbeischauen. Dort lässt Eigentümer Peter Weichsel zurzeit sein 1841 vom Schiffer Johann Hegmann errichtetes Fachwerkhaus restaurieren, in dem er mit seiner Familie seit 2002 lebt.
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Nicht nur mit dem Hauseigentümer, sondern auch mit den ausführenden Architekten Wolfgang Kamieth und Martin Pawlik kann man besprechen, worauf man bei der Planung und Durchführung der Restaurierung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses achten sollte. „Neben Handwerkern und Tagelöhnern, die wahrscheinlich im Steinbruch am Scharpenberg tätig waren, gehörten zu den Bewohnern am Scharpenberg auch Ruhrschiffer“, haben Kamieth und Pawlik recherchiert.
Mülheimer Familie zahlt für Arbeiten kräftig drauf
Wenn man vor dem Fachwerkhaus am Scharpenberg 56 steht, glaubt man nicht, dass sich hier auf drei Ebenen 250 Quadratmeter Wohnraum verteilen. In rückwärtiger Hanglage schließt ein großzügiger Garten an. „Das ist nicht nur optisch etwas Feines. Das ist eine gehobene Wohnlage mit modernem Komfort. Die natürlichen Baumaterialien sorgen für ein angenehmes Klima. Im Winter ist es hier schön warm und im Sommer angenehm kühl“, sagt Peter Weichsel.
Doch er räumt auch ein: „Das ist kein barrierefreies Haus und es muss regelmäßig restauriert werden. Die dafür anfallenden Kosten sind etwa doppelt so hoch wie die, die beim normalen Haus anfallen würden. Wenn es keine Zuschüsse im Rahmen der Denkmalförderung und Steuerabschreibungsmöglichkeiten gebe, würde es diese Häuser heute nicht mehr geben.“
Wolfgang Kamieth, der selbst in einem alten Fachwerkhaus, Baujahr 1784, lebt, betont: „Man braucht einen langen Atem bei den Förderanträgen und kann sich nicht immer darauf verlassen, dass die Fördermittel gleich im ersten Anlauf von der zuständigen Bezirksregierung im benötigten Umfang bewilligt werden. Doch es ist für unser Stadtbild wichtig, dass wir diese alten Häuser erhalten, statt über ihren Abbruch nachzudenken.“
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