Mülheim. Mülheim mal aus einer anderen Perspektive erkunden? Das geht jetzt auch in der Rikscha. An wen sich das Angebot richtet, wie es funktioniert.
Fröhlich lachend winken Friedel Dreiling (85) und ihre Freundin Sigrid Falk (60) aus der Rikscha den staunenden Fußgängern zu. „Man fühlt sich wie die Königsfamilie“, sagt Dreiling lachend. „Jeder freut sich, wenn er uns sieht. Vor allem die Kinder“, bemerkt auch Falk amüsiert.
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Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk hat Friedel Dreiling ihrer Freundin da gemacht: Einen Ausflug mit der Rikscha durch Mülheim bis zum Kloster Saarn und zurück. „Etwas Schöneres gibt es bei dem tollen Wetter nicht“, findet sie. Das erste Mal ist sie in Frankfurt mit einer Rikscha gefahren und ist dort auf den Geschmack gekommen. Sie ist ganz begeistert, dass es auch eine in Mülheim gibt. Die evangelische Ladenkirche bietet mit dem Projekt „Flotte Lebenslust“ Ausflüge in der Rikscha an. Es richtet sich besonders an Menschen, die nicht mehr so mobil sind und sonst selten nach draußen kommen.
Rikscha-Touren in Mülheim: bei Senioren gefragt
Ladenkirchen-Leiterin Sabine Dams betreut das Projekt. „Oft nehmen Senioren den Rikscha-Dienst in Anspruch, die mit einer Begleitperson fahren“, erklärt sie. Finanziert wird es über Mittel des Evangelischen Kirchenkreises und durch Sponsoren. Abfahrt ist an der evangelischen Ladenkirche an der Kaiserstraße. Hier wird die Rikscha auch zwischen den Touren untergestellt und gewartet. Sie bietet Platz für zwei Fahrgäste und ein wenig Handgepäck. Es gibt ein Verdeck, das gegen Sonne oder Regen schützt und für die Beine gibt es im Bedarfsfall eine warme Decke.
Die Rikscha wird mit Muskelkraft und einem Elektromotor betrieben. Die beiden Fahrer Christoph Hahn und Klaus Heinich kutschieren momentan zwei bis drei Mal die Woche ehrenamtlich Senioren durch die Stadt. Es gibt eine Tour zum Aquarius, eine zum Kloster Saarn und eine dritte zum Niederfeldsee nach Essen. Sie fahren immer zu zweit. Einer begleitet mit dem Fahrrad die Rikscha, falls mal etwas ist. „Außerdem ist es schon ziemlich anstrengend, da wechseln wir uns auch gerne mal ab“, so Heinich.
Mülheimer Rikscha-Fahrer sind auch Fremdenführer
„Man muss sich sehr konzentrieren“, bestätigt Hahn. Die beiden gehen sehr verantwortungsbewusst und besonnen mit ihrer wertvollen Fracht um. „Wir fühlen uns bei ihnen absolut sicher“, meint das Geburtstagskind. „Außerdem haben wir gleichzeitig einen tollen Fremdenführer.“ Die beiden Rikscha-Fahrer machen unterwegs gerne auf eine Sehenswürdigkeit oder ein Tier aufmerksam. „Wir freuen uns, wenn wir mit den Gästen ins Gespräch kommen und wir alle gemeinsam Spaß haben“, so Hahn.
Friedel Dreilings Geschenkidee kommt hervorragend an: „Das ist das beste Geschenk! Wir haben so viel Spaß, wir genießen jede Minute“, erzählt Freundin Sigrid Falk ganz begeistert, während sie eine kleine Kuchenpause im Kloster Saarn machen. „Es ist ein richtiges Abenteuer für uns.“ Wo die Rikscha auftaucht, wird gestaunt, gewunken und begeistert hinterhergerufen. „Das fühlt sich toll an. So positiv.“
„Wir meiden die großen Hauptstraßen“, erklärt Hahn. „Wir kommen an Stellen, an denen man nicht mit dem Auto hinkommt.“ Genau das gefällt der 85-jährigen Friedel Drilling. Sie ist körperlich nicht mehr so mobil, jedoch kommt sie gar nicht auf die Idee zu Hause zu bleiben. „Da fällt mir nur die Decke auf den Kopf. Ich suche immer nach etwas Neuem.“ Deshalb ist die Rikscha für sie die perfekte Abwechslung. Ein Fortbewegungsmittel und das in netter, lustiger Gesellschaft. „Und man braucht absolut keine Angst zu haben, auch wenn es mal wackelt“, ermutigt Falk alle, es einmal selber auszuprobieren.
Es werden noch ehrenamtliche Rikscha-Fahrer gesucht. Kontakt und Buchungen: Sabine Dams, 0208/3056731, E-Mail: ladenkirche@kirche-muelheim.de.
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