Mülheim. Silke Hugo sucht Käufer für ihr altes Elternhaus in Mülheim. Um Interessenten zu helfen, hat sie sich schlau gemacht über Fördermittel und Co.
Es ist ein Kleinod im Herzen Mülheims: Das Elternhaus von Silke Hugo, für das sie seit zwei Jahren einen Käufer sucht, besticht unter anderem durch seine Fassade und durch Besonderheiten wie die Essensdurchreiche zwischen Küche und Wohnzimmer oder das Fischgrätenparkett. Immer wieder stehen Interessenten staunend im Haus, malen sich aus, was daraus werden könnte. Und springen dann doch ab: Denn das Reihenmittelhaus stammt aus dem Jahre 1933 und ist ein eingetragenes Denkmal. Die Scheu vor der Sanierung ist groß, weiß Silke Hugo. Sie habe sich daher intensiv in die Materie eingelesen, sich etwas einfallen lassen: Bei Förderanträgen will sie potenziellen Käufern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
„Nur Mut“, möchte sie jedem zurufen, der sich für den Erwerb einer solchen Immobilie interessiert, sich dann aber doch nicht traut. Na klar, die Sanierung ist nicht ohne. Bevor ein altes Haus auf Energieeffizienz getrimmt ist, ist eine Menge zu tun und zu investieren. Jede Unterhaltung übers Haus lande deshalb über kurz oder lang bei eben diesem Thema. Oft offenbare sich dann Unwissenheit. Selbst Makler, kritisiert Hugo, hätten zumeist keine Ahnung von Renovierungskosten, Fördermöglichkeiten und Co. „Da kommt selten mehr als allgemeines Blabla.“ Und schnell würden Summen kursieren, die ihrer Recherche nach jeder Grundlage entbehren.
„Bei höherem Engagement fällt auch die Förderung deutlich höher aus, ist mein Eindruck“
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Sie habe im Internet „gelesen und gelesen“, so Hugo. „Das bildet.“ Und so habe sie Stück für Stück mehr verstanden von Denkmalauflagen, Sanierungsmöglichkeiten und Fördertöpfen. Leider gebe es keine Stelle, die alle Fragen auf einen Schlag beantwortet. Man müsse schon selbst ran. „Dabei zahlt sich Fleiß aus“, glaubt sie. „Bei höherem Engagement fällt auch die Förderung höher aus, ist mein Eindruck.“ Hilfreich sei „eine Persönlichkeit, die Spaß daran hat, so etwas zu gestalten“.
Doch eigentlich gelte für jeden: „Wenn man‘s angeht, wird‘s schnell spannend und macht Freude.“ So wisse sie mittlerweile etwa, dass man noch bis Ende August bei der Stiftung Denkmalschutz einen Förderantrag einreichen kann. Die Stiftung helfe unter anderem bei der Sanierung eines Dachstuhls. Auch wenn sie wegen fehlender Mittel keinesfalls selbst renovieren werde, stelle sie nun besagten Antrag - damit mögliche Käufer davon profitieren können.
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Wer nicht informiert sei, verkaufe schnell „weit unter Wert“, glaubt Silke Hugo
Die Erbin, die in Mülheim geboren wurde, aber mittlerweile hauptsächlich in der Schweiz lebt, verlässt sich nicht allein auf angelesenes Wissen. Sie hat bei den deutschlandweit agierenden Energieberatern des Unternehmens „Fuchs & Eule“ vorgesprochen und einen Sanierungsfahrplan erstellen lassen. „Die waren zweimal vor Ort, haben den Dachstuhl und anderes angeschaut, Fotos gemacht.“ Nun stehe der Plan und liefere erste Antworten. So ergebe sich daraus unter anderem, was idealerweise in puncto Dämmung und Heizung zu geschehen hat, welche Kosten dafür anfallen und was in welcher Höhe förderfähig ist.
Silke Hugo rät Verkäufern denkmalgeschützter Häuser dazu, sich intensiv mit all diesen Fragen auseinanderzusetzen. Denn wer nicht informiert sei, laufe Gefahr, weit unter Wert zu verkaufen: „Und das ist wirklich bitter.“ Ihr Bruder und sie jedenfalls wollen am Kaufpreis von 650.000 Euro festhalten.
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