Mülheim. Über das Hof- und Fassadenprogramm erhalten Mülheimer Eigentümer beachtliche Zuschüsse. Allerdings müssen sie sich jetzt ein wenig beeilen.
Das Eckhaus zwischen Kettwiger Straße und Hagdorn zählt zu den bekanntesten Gebäuden in der Altstadt. Man läuft direkt darauf zu, wenn man aus der Innenstadt kommt. Sah es früher alt und abgenutzt aus, so ist es jetzt zu einem echten Schmuckstück geworden. Der neue Eigentümer Bastian Bornemann hat die Fassade reinigen und neu streichen lassen. In schlichtem, edlen Weiß. Zugute kam ihm dabei ein Zuschuss im Rahmen des “Hof- und Fassadenprogramms Mülheimer Innenstadt“: Die Förderung betrug 16.500 Euro. „Das hat mir finanziell sehr geholfen“, sagt er. Es habe sich auf jeden Fall gelohnt, den entsprechenden Antrag zu stellen.
Der Vorher-Nachher-Effekt ist enorm. Während die Außenwände im Erdgeschoss, in dem die „Diakonie am Eck“ untergebracht ist, schon länger weiß-blau schimmerten, war die gelb-braune Fassade im Obergeschoss seit 1911 (dem Baujahr) wohl noch nie gestrichen worden. „Ich habe das Haus 2023 gekauft, es bestand ein großer Sanierungsstau“, berichtet Bastian Bornemann. Während er viele Renovierungsarbeiten selbst übernimmt, konnte er den Außenanstrich dank der Förderung in professionelle Hände geben. Die neue farbliche Gestaltung erfolgte in Absprache mit der Denkmalbehörde. „Das Haus steht zwar nicht unter Denkmalschutz, es muss äußerlich aber zu den benachbarten Häusern passen“, erklärt der Eigentümer. Bei der Erneuerung der Fenster konnte er übrigens zusätzlich noch auf eine andere Förderung (zur energetischen Sanierung) zurückgreifen.
40 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten werden erstattet
Gleich gegenüber erstrahlt ein weiteres, wesentlich jüngeres Gebäude seit ein paar Monaten wieder in tadellosem Weiß. Das Haus Kettwiger Straße 2 erhielt einen neuen Fassadenanstrich, Holzfensterrahmen, Haustür und Balkongitter wurden neu lackiert. Über 8.800 Euro konnte sich der Eigentümer freuen. Im Muhrenkamp, gegenüber von der „Superette“, unterzogen die Eigentümer ihr nettes Häuschen gerade erst einer Verschönerungskur. Die gelb-roten Außenwände und Hofmauern, die einfach verwittert waren, sind nun lindgrün, die Fenstereinfassungen setzen sich in Cremeweiß von der sanften Grundfarbe ab. Auch ein Fallrohr wurde erneuert. Alles sieht nun wieder sehr hübsch aus. 5.400 Euro gab es über das Förderprogamm dazu.
Das „Hof- und Fassadenprogramm Mülheimer Innenstadt“ läuft bereits in einer zweiten Auflage. Bereits von 2016 bis 2019 konnten Mülheimer Hauseigentümer in der City von der Förderung profitieren. Seit 2023 werden erneut Mittel gewährt. „Antragsteller erhalten einen Zuschuss in Höhe von 40 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten - maximal aber 25.000 Euro“, erläutert Lars Hausfeld vom team/Innenstadt. Für große Gebäude mit besonderem städtebaulichen Interesse könne man nach spezieller Prüfung sogar 100.000 Euro gewähren.
Schon 26 Mülheimer Hauseigentümer sind diesmal dabei
Welche Maßnahmen förderfähig sind, ist genau festgelegt: „Die Renovierung, farbliche Gestaltung und Reinigung oder Restaurierung von Fassaden gehört dazu, inklusive Gerüststellung. Außerdem werden die lichttechnische Inszenierung von Fassaden, die Gestaltung von Gärten, Garagen- und Innenhöfen beziehungsweise von Vorgärten unter ökologischen Gesichtspunkten gefördert“, so Hausfeld. Die Entsiegelung von Gartenflächen und die Begrünung von Dächern, Fassaden, Mauern und Garagen zählen laut Daniel Bach vom Amt für Stadtplanung und Wirtschaftsförderung ebenfalls zu den geförderten Arbeiten.
Bereits zwölf Eigentümer haben seit 2023 Verschönerungsmaßnahmen an ihren Häusern durchgeführt und eine Förderung erhalten, weitere 14 Projekte befinden sich gerade in der Umsetzung. Rund 400.000 Euro wurden schon bewilligt, etwa ebenso viel ist aber noch im Topf. Wer davon profitieren möchte, sollte sich möglichst bald entscheiden. „Das Programm läuft im Herbst 2025 aus. Gefördert werden nur Maßnahmen, die bis zum 15. Oktober 2025 abgeschlossen sind“, erklärt Lars Hausfeld.
Stadtbild im Bereich der Mülheimer Innenstadt soll schöner werden
Das team/Innenstadt habe alle Hauseigentümer in der City schriftlich über das Programm informiert, es berate sie und unterstütze sie bei der Antragstellung. Durch die Gestaltungs- und Aufwertungsmaßnahmen an ihren Immobilien können und sollen die Hausbesitzer dazu beitragen, das Stadtbild im Bereich der Innenstadt zu verbessern. Das Interesse sei diesmal größer als bei der letzten Auflage. Allerdings hat man auch festgestellt, dass es oft die Eigentümer kleiner Immobilien sind, die sich melden. Manches Gebäude, das eine Aufhübschung nötig hätte (etwa auf der Schloßstraße), bleibt unansehnlich – weil es zum Beispiel einer Fondsgesellschaft gehört, die sie nicht kümmert.
An der Kurt-Schumacher-Platte aber findet sich eine weitere, gerade erst renovierte Fassade. Sie wurde dank Förderung sogar von einer Künstlerin mit schönen Motiven bemalt. 6.000 Euro gab es für die Verschönerung – eine willkommene Summe.
Infos und Kontakt: www.team-innenstadt.de oder Tel. 0208-455-6115. Offene Sprechstunde Di. 11-13 und Do. 13-15 Uhr.
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