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„Kais Restaurant“ ist in drei Jahren zu einer echten Adresse geworden. Die hochwertige, norddeutsch angehauchte Küche überzeugt Freunde des guten Essens ebenso wie Restaurantkritiker, die Hälfte der Gäste reist aus anderen Städten an – darunter auch einige Promis.
Um so erstaunlicher ist es, dass Dr. Kai-Thorsten Bräsch sein kleines, aber feine Gourmet-Lokal im Fachwerkhaus an der Düsseldorfer Straße 77 zum 1. Februar nächsten Jahres aufgeben will. „Wir hören jetzt auf, wo wir alles erreicht haben, was am Standort möglich war“, sagt der Wirtschaftswissenschaftler. Die Umsätze seien nicht schlecht, mehr aber könne man aus dem nur 40 Plätze fassenden Restaurant nicht herauszuholen.
Der Kostenapparat ist groß
Denn: Da der Chef nicht selber kocht, sondern zwei Köche beschäftigt, „ist der Kostenapparat groß“. Und: Versuche, „andere Konzepte zu fahren“ (z.B. ganztägig zu öffnen), um so zusätzliche Besucher zu generieren, führten nicht zum gewünschten Erfolg. „Unser Mittagstisch läuft ja gut, aber die Zeit zwischen 15 und 18 Uhr ist einfach tot“, so Bräsch. Auch die schöne Terrasse, in die er richtig Geld gesteckt habe, sei leider zu wenig genutzt worden.
In Mülheim wird der Hamburger aber bleiben. Bereits im Februar hat er in der Lederfabrik (Düsseldorfer Str. 269) eine weitere Genuss-Gastronomie eröffnet: das „Kais Eatitaliano“, in dem „toskanische Küche neu interpretiert wird“ (Preise: moderat bis gehoben).
„Eatitaliano“-Bar wird ausgebaut
In das 80 Plätze starke Lokal, das „recht erfolgreich läuft“ und von Szene-Zeitschriften unter die zehn besten Italiener des Reviers gewählt wurde, will Bräsch weiter investieren. „Dort können wir auch einen Raum für 150 Leute nutzen für Veranstaltungen, die Umsatz bringen und schlechte Tage im Normal-Betrieb ausgleichen“, sagt er. Mit dem Lederfabrik-Hotel kooperiere man gerne und gut.
Die „Eatitaliano“-Bar soll ausgebaut werden. Und hinterm Haus will Bräsch wieder eine Terrasse bauen - überdacht, mit Pflanzen, die den benachbarten Parkplatz verbergen. Geöffnet ist derzeit erst ab 18 Uhr, das soll vielleicht mal anders werden. Neben Antipasti, fantasievollen Pasta-Variationen oder Fisch-Gerichten werden die toskanischen Köche bald auch zarte US-Steaks auf dem Lava-Grill zaubern. Der steht jetzt allerdings noch im alten „Kais“.