Thomas Biesgen und Nina Hubinger wollen nach zwei Jahren den Laden am Löhberg aufgeben. Sie wollen sich auf die Kerzenproduktion konzentrieren und suchen für den Laden einen Nachfolger
Kerzilein, ein Unternehmen von Thomas Biesgen und Nina Hubinger, ist groß geworden. Wo aber viele Kerzen scheinen, fällt automatisch auch ein kräftiger Schatten und dieser fällt auf den Laden, den die beiden Kreativen unter dem Namen „Ruhrpottlocals“ seit zwei Jahren am Löhberg, Ecke Wallstraße betreiben. Dort verkaufen sie neben Kerzen und ihrer T-Shirt-Kollektion allerlei schöne und originelle Kleinigkeiten, die sich als Geschenkideen eignen. Damit haben sie in der Innenstadt, die nicht reich an originellen Geschäften ist, immerhin einen kleinen Glanzpunkt gesetzt.
Weil das Kerzengeschäft sich so dynamisch entwickelt, ist der Laden für die beiden inzwischen zum Hemmnis geworden. „Wenn man merkt, dass Kunden stören, sollte man besser die Konsequenz ziehen und es sein lassen“, sagt Thomas Biesgen. Schließen wollen die beiden den Laden aber auch nicht – zumindest nicht direkt. Sie sehen ihn für sich als Auslaufmodell. Da sie an ihm hängen und ihnen ein weiterer Leerstand gegen den Strich ginge, suchen sie einen Nachfolger, der zu guten Konditionen in das Geschäft einsteigen kann und den Laden dann auch nach den eigenen Vorstellungen weiterentwickeln könnte. „Wir suchen einen jungen Kreativen, der sich noch nicht traut, sich mit seiner eigenen Geschäftsidee selbstständig zu machen“, sagt Biesgen. Der Laden könnte mit seinen Stammkunden das unternehmerische Risiko senken. Für einen Nachfolger wäre interessant, das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen. Das wollen sie sich selbst auch nicht entgehen lassen, sofern sie keinen Nachfolger finden. Eine Schließung stünde dann wohl im kommenden Februar an.
Das Geschäft komplett an Angestellte zu übertragen würde sich für ihn allerdings nicht rechnen, da der Umsatz hierfür nicht ausreiche. Die mit lustigen Sprüchen und Symbolen bedruckten Kerzen liefert Kerzilein inzwischen 14 Läden und Gastronomen überwiegend in Nordrhein-Westfalen, aber auch bis München und Österreich. Die Belieferung weit entfernter Kunden war bislang ein Kosten- und Verpackungsproblem. Bei kleinen Stückzahlen drohten die Kerzen zu Bruch zu gehen. Inzwischen haben sie einen Lieferanten gefunden, der gefächerte Kartons liefern kann. Über 8000 Kerzen haben sie im vergangenen Jahr geliefert. In diesem Jahr sollen es deutlich mehr sein. Auf Messen wollen sie für ihre Produkte auch offensiv werben.
T-Shrits auf Sparflamme
Auf Sparflamme entwickeln sich dagegen die T-Shrits. „Auch hier hatten wir ein Größenproblem“, erzählt der Geschäftsmann. Vier Läden hatten sie zwischenzeitlich mit ihrer Kollektion beliefert. „Das bindet zu viel Kapital“, stellt er fest. Schnell bewege man sich dann im fünfstelligen Bereich und das Risiko steige. Die T-Shirts sind deshalb nur noch im Laden am Löhberg und im Online-Shop erhältlich.