Mülheim..
Eine kleine muslimische Gemeinde will in Styrum an der Hohe Straße eine Moschee bauen, zehn Meter hoch, kleine Kuppel, zwei Türme von je sechs Metern. Im Grunde zieht sie um, von der Moritzstraße weg, wo sie einen Gebetsraum besitzt.
Doch seitdem das Projekt bekannt geworden ist, schlagen die Wogen hoch. Bürger sind beunruhigt, fühlen sich irgendwie überrumpelt, sehen Verkehrsprobleme kommen, es gibt Ängste, und es soll Unterschriftenlisten geben gegen das Bauvorhaben, auch das Wort Bürgerbegehren ist gefallen.
Projekt muss offen kommuniziert werden
Sogar in der Politik rührt sich Unmut: „Ich bin zumindest überrascht“, sagt die Bezirksbürgermeisterin Heike Rechlin-Wrede (SPD) und kann selbst so manche Bürgerfrage zu dem Projekt nicht beantworten. Nach der Transparenz fragt die CDU-Ratsfrau Ramona Baßfeld und bekommt von Baudezernenten eine klare Antwort: Es gibt hier keine Informationspflicht der Verwaltung, im Genehmigungsverfahren sei man sogar zur Verschwiegenheit verpflichtet. Doch Vermeulen weiß, dass es hier um ein sensibles Projekt geht und dass eine offenere Kommunikation durch die Gemeinde wünschenswert gewesen wäre und noch sei.
Tag der Moschee
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 22. Mai soll die Stadtverwaltung Politik und Bürger informieren, über Ausmaß, Parkplätze und was sonst noch auf den Nägeln brennt.
Mehr Aufklärung im Vorfeld, und nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen sei, wünschte sich auch der planungspolitische Sprecher der SPD, Claus Schindler, und sieht die Gefahr, dass es politische Kräfte gibt, die gerade bei Themen wie Moscheebau versuchten, ihr politisches Süppchen zu kochen. Enver Sen, der Vorsitzende des Integrationsrates, will mit der Gemeinde aus Styrum am Wochenende reden. Er kennt die Mitglieder, die aus der Türkei stammen und fast alle in Styrum leben, wie er sagt. Sie seien an guter Bildung interessiert und hätten großes Interesse an guten nachbarschaftlichen Beziehungen. Grund zur Sorge gebe es nicht.