Der Streit zwischen Presbyterium und Menschen aus dem Pfarrbezirk Winkhausen der evangelischen Markusgemeinde um die Schließung des Gemeindezentrums am Knappenweg ist nicht in ruhige Bahnen gelenkt.
Der Protest wirft dem leitenden Gemeindegremium vor, sich nicht mit seinen Argumenten gegen die Schließung zu befassen.
Am Montagabend hatte Pfarrerin Esther Kocherscheidt das 18-köpfige Presbyterium zu einer Sondersitzung einberufen, dem Vernehmen nach wurde dafür kurzerhand eine traditionelle Weihnachtsfeier für Ehrenamtliche in der Gemeinde gestrichen.
Die Protestgruppe gegen die Schließung von Gemeindezentrum und Kita übergab zuvor die ersten 2000 gesammelten Unterschriften (die Gemeinde zählt nur 1800 Glieder!) für den Erhalt der Einrichtung. Laut Protest-Koordinatorin Christina Schäfermeier liegen bereits weitere 500 vor, auch gestern wurden welche auf dem City-Weihnachtsmarkt gesammelt, wo die Gemeinde in dieser Woche gegenüber vom Hotel Noy einen Stand betreibt.
Schäfermeier beklagt, dass das Presbyterium bis heute keine Stellungnahme zum alternativen Finanzkonzept und Thesenpapier der Gemeindeglieder abgegeben hat. Auch für klärende Gespräche gebe es weiter keine Signale, man sei auf Mitte Januar vertröstet worden. Presbyteriumsmitglieder seien am Montag teilweise grußlos an der abermaligen Mahnwache vorbeimarschiert. „Kommunikation findet in keiner Weise statt“, so Schäfermeier. „Die Zeit läuft uns davon. Ich habe das Gefühl, man will die Sache aussitzen.“
Presbyteriumsvorsitzende Esther Kocherscheidt reagierte gestern Abend auf die Vorwürfe. Das Presbyterium sei „auf dem Boden der Beschlüsse“ weiter gesprächsbereit, habe aber noch Beratungsbedarf. Fest stehe aber, dass man sich aktiv an der Suche nach einem neuen Träger für die Kita und das Familienzentrum beteiligen wolle.