Mülheim.. Die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde eröffnet am Wochenende ihr Petrikirchenhaus in der Altstadt und setzt damit auf belebende Impulse.

Das neue Petrikirchenhaus bringt viel Diskussionsstoff in die Stadt – die Meinungen der Bürger sind gespalten. Die einen vermissen jetzt die freie Sicht auf die Petrikirche, wollten sie behalten. Die anderen begrüßen es, dass der Kirchenhügel wieder einen Teil seiner Ursprungsbebauung zurückerhalten hat. Das neue Gemeindehaus im historischen Gewandt soll ebenfalls Plattform für Debatten und Begegnungen sein.

Am Wochenende feiert die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde mit ihren Gästen die Eröffnung. „Dies ist ein öffentliches Haus, nicht nur für die Gemeindemitglieder“, betont Justus Cohen, Vorsitzender Presbyteriums. Er erhofft sich mit dem Haus auch Impulse für die Belebung der Altstadt.

Ein zuhause für Chöre und Kirchenmusik

Vor allem junge Leute, die in der Singschule Unterricht haben oder in den Chören singen, können dabei helfen, fügt Kantor Gijs Burger an, der im Neubau „tolle Räume mit akustischer Trennung“ erhalten hat. „Wir brauchen jetzt auch nicht mehr an verschiedenen Orten zu proben. Wir können uns in Ruhe auf Konzerte vorbereiten.“

Dass Chöre und Kirchenmusik im Petrikirchenhaus ein Zuhause finden, ist auch Anliegen von Ulrich Turck, dem Stifter und Projektantreiber. Mit anderen Geldgebern hat er über eine Stiftung in zehn Jahren Planungs- und Bauzeit zwei Millionen Euro investiert, „damit wir für Gemeinde und Stadt einen neuen Treffpunkt bekommen“. Zukünftig wird die Stiftung den Betrieb des Hauses sichern und sich für Kinder in Venezuela einsetzen.

Das Hilfsprojekt „Las Torres“ betreibt nämlich im Erdgeschoss ein Bücher-Café Der Überschuss der dort verkauften Bücher geht nach Südamerika. „Wir haben jetzt einen großzügigen Anlaufpunkt für unsere Arbeit“, sagt Christel Schuck vom Freundeskreis „Las Torres“. Das Bücher-Café soll sich zu einem Altstadttreff entwickeln.

Eröffnung am 27. Februar

Die Räume der Gemeinde befinden sich in der ersten Etage oder im Erdgeschoss, wenn die Leute von der Kirche über den neuen Platz ins Petrikirchenhaus gehen. Die Fläche wird in den nächsten Wochen gepflastert. Architekt Peter Schnatmann sieht in dem Haus eine Bereicherung für den Kirchenhügel. Er höre heute mehr Zuspruch als Ablehnung.

Das Eröffnungsprogramm beginnt am Samstag, 27. Februar, um 14 Uhr mit einem Tag der offenen Tür für alle Mülheimer. Ein Festkonzert um 18 Uhr in der Petrikirche (Eintritt frei) folgt. Chöre der Singschule und der Petri-Kammerchor gestalten es. Am Sonntag, 28. Februar, um 11.15 Uhr, hält der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Pfarrer Christoph Pistorius, die Predigt im Festgottesdienst in der Petrikirche.