Mülheim.. Das Mülheimer Diakoniewerk Arbeit & Kultur wurde beim ruhrgebietsweiten Ideenwettbewerb mit einem Sonderpreis gewürdigt.

Aus dem ganzen Ruhrgebiet waren die Kandidaten für die Preisvergabe des mit 100 000 € von der Brost-Stiftung ausgelobten Ideen-Wettbewerbs in die Wolfsburg nach Speldorf gekommen, am Ende wurde auch ein Mülheimer Projekt unter Beisein von Bischof Franz-Josef Overbeck gewürdigt. Der Seniorenkulturbus des Diakoniewerks Arbeit & Kultur bekam den Sonderpreis beim Wettbewerb ,Kooperation Ruhr – Demografischer Wandel als Fortschrittsmotor’.

Der Preis, gemeinsam verliehen von Bistum, Regionalverband Ruhr (RVR) und Brost-Stiftung, hat einen sperrigen Titel. Dahinter verbirgt sich aber das Ziel, Konzepte, Bündnisse, Initiativen auszuzeichnen, die sich den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen, die etwa Brücken zwischen den Generationen schlagen. 129 Bewerbungen landeten auf dem Tisch der Jury, acht wurden am Dienstag ausgezeichnet.

Seniorenkulturbus trägt sich nicht selbst

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Denn der Seniorenkulturbus trägt sich ja nicht selbst, auch, weil die 7 Euro Fahrtkosten nur jene zahlen, die das auch können, so Schreyer. Auch bei den Eintrittsgelder wird zugeschossen. Katrin Ludwig bietet zwei, dreimal im Monat Fahrten zu Ausstellungen, Konzerten, Theateraufführungen an. Das Diakoniewerk stellt zwei Sprinter zur Verfügung mit je acht Passagierplätzen, die Busse werden von Mitarbeitern gefahren. Die Senioren, überwiegend sind es Damen, werden zu Hause abgeholt, zur Veranstaltung begleitet und wieder bis zu ihrer Wohnung gebracht. „Die Nachfrage ist höher als unsere verfügbaren 16 Plätze“, sagt Ulrich Schreyer.

Projekt befreit von Einsamkeit

Katrin Ludwig kümmert sich um die Zusammenstellung des Programms, das öffentlich ausliegt, aber sie verschickt es auch an Interessierte. „Wir fahren nach Essen, Düsseldorf oder auch Köln“, sagt sie. Orte, die die meist alleinstehenden und oft auch gehbehinderten Seniorinnen nicht mehr alleine aufsuchen könnten.

„Die meisten der Damen haben keine Angehörigen“, sagt Katrin Ludwig. „Es ist das kleinste unserer Projekte“, ergänzt Schreyer, „aber das charakteristischste – es befreit von der Einsamkeit.“ Eine „tolle Idee“, lobte auch Jurorin Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin. Eine Idee, die man, wie die vielen anderen aus dem Wettbewerb, auch in Nachbarstädten verwirklichen könnte.