Mülheim.. Die Containerbauten in Styrum werden in den nächsten fünf Jahren von der Gelsenkirchener Fachhochschule für öffentliche Verwaltung genutzt.
In Mülheim wird sich eine weitere Hochschule ansiedeln: Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung aus Gelsenkirchen nutzt den Containerstandort in Styrum, um dort eine weitere Zweigstelle zu errichten. Rund 1000 „Studenten“ sollen dort ab Juli unterrichtet werden. Platz entsteht in Styrum Ende dieses Monats; dann sind dort alle Studenten und Dozenten der Mülheimer Hochschule Ruhr West ausgezogen und haben den Neubau an der Duisburger Straße bezogen.
„Für uns, aber auch für das Land als Mieter ist das eine gute Lösung“, sagt Heinz-Theo Höckesfeld, Geschäftsführer des Mülheimer Unternehmens Imoba Immobilien GmbH. Imoba realisierte als Investor und Projektsteuerer die größte Container-Hochschule Deutschlands vor fünf Jahren in Mülheim. Sie besteht aus rund 800 Containern. Imoba hat die Anlage an das Land vermietet.
Knapp 10.000 Quadratmeter will die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung künftig nutzen. Sie braucht mehr Platz, weil die Ausbildung im Land erweitert wird, insbesondere für den gehobenen Polizeidienst. An der Fachhochschule Gelsenkirchen mit bisher sechs Außenstandorten lernen derzeit rund 7500 Studenten, die in der Regel Beamte auf Widerruf sind und tage- und blockweise neben ihrem Beruf studieren.
„Die Stadt Mülheim hat in dieser Woche für die Fachhochschule die Betriebserlaubnis erweitert“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Danach darf zunächst für weitere fünf Jahre der Standort für eine Bildungsstätte genutzt werden.
Komplette Infrastruktur ist vorhanden
Die Hochschule Ruhr West hat dort einen ganzen Studentenjahrgang bisher ausgebildet. Die Errichtung der Container-Landschaft war seinerzeit die günstigste und praktikabelste Lösung für das Land als Mieter. Mensa, Küche, Speiseräume, Hörsäle, Bibliothek, Parkflächen, Ver- und Entsorgung – die komplette Infrastruktur ist vorhanden und bleibt jetzt erhalten. „Wir werden nur einige Container wegnehmen, die die Hochschule nicht benötigt“, so Höckesfeld.
Mit dem Umzug der Hochschule Ruhr West in den Neubau drohte bislang der Abbau des kompletten „Dorfes“, eine Nachnutzug fand sich zunächst nicht. „Mit wohnen statt studieren“ wollte Imoba werben. Doch eine Unterbringung von Flüchtlingen wurde unter anderem wegen der Lage im Mülheimer Norden, wo bereits ein hoher Anteil von Flüchtlingen untergebracht ist, ausgeschlossen. Und das Land lehnte es ab, dort eine Ersteinrichtung für Flüchtlinge zu installieren: zu teuer, hieß es. Ein Abbau wäre aber aus Sicht des Imoba-Geschäftsführer eine Vernichtung öffentlicher Mittel gewesen. Mit Millionen hatte das Land NRW die Anlage mit finanziert.