Mülheim.
Wenn bei einem Unglück Menschen sterben oder verletzt werden, wenn es traumatisierte Beteiligte gibt oder wenn Todesnachrichten überbracht werden müssen, immer dann werden die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger aus dem Kirchenkreis An der Ruhr in den Einsatz gerufen.
Rund 90 Mal passiert das im Jahr. Getragen wird dieser Dienst von 25 speziell geschulten Pfarrerinnen und Pfarrern. Ganz neu: Nach intensiver Ausbildung verstärken nun auch Ehrenamtliche das Team und leisten „Erste Hilfe für die Seele“.
Seit 15 Jahren gibt es nun die Notfallseelsorge im Kirchenkreis An der Ruhr. Gegründet wurde sie 1998 von Pfarrerin Claudia Geese. Ihr 15-jähriges Bestehen feiert die Notfallseelsorge nun in einem Gottesdienst am 3. Juli, um 17 Uhr in der Johanniskirche an der Aktienstraße 136. Alle Interessierten und Wegbegleiter sind herzlich dazu eingeladen, im Anschluss gibt es einen Imbiss und die Gelegenheit zum Beisammensein.
"Jede Situation ist anders"
Pfarrer Guido Möller leitet die Notfallseelsorge seit 2007. Seinen ersten Einsatz hatte er schon fünf Jahre zuvor. Aus seiner Diensterfahrung weiß er: „Es gibt nicht den Notfallseelsorge-Einsatz. Jede Situation und jeder Mensch ist anders. Die Kunst und Aufgabe der Notfallseelsorger ist es, ein gutes Bauchgefühl zu entwickeln und die eigene Sensibilität zu schulen, um bestmöglich helfen zu können“
Und eben: für Menschen in Notsituationen Zeit zu haben und da zu sein – auch dann noch, wenn die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst schon längst in ihre Wachen zurückkehren mussten.