„Aus Formen Bilder bauen“, so hieß der Workshop im Rahmen des Ferienprogramms des Kunstmuseums, bei dem sich gestern Mülheimer Kinder künstlerisch austoben konnten. Angelehnt an die Kunstwerke des Mülheimer Künstlers Heinrich Siepmann experimentierten die Kinder mit Formen und Farben, bastelten Collagen, die am Ende ganz unterschiedlich ausfielen.Zunächst stand jedoch auch ein bisschen Theorie auf dem Programm. Kunstpädagogin Jenny Saitzek besuchte mit den zehn kleinen Künstlern ganz kindgerecht die aktuelle Ausstellung „Hommage á Heinrich Siepmann“.
Von düster bis abstrakt
Sie erzählt über Siepmanns Leben in Mülheim und erklärt wie seine Werke entstanden sind. Warum sie anfangs, in den Kriegsjahren, noch etwas düster ausgefallen sind und dann aber immer bunter und abstrakter wurden und dass eben Formen wie Kreise, Quadrate und Dreiecke bei Siepmanns späteren Werken eine große Rolle spielen. „Was könnt ihr denn in diesem Bild erkennen“, fragt die Kunstpädagogin und zeigt auf die Komposition „Heiter-beschwingt“. Viele kleine Finger schnellen nach oben. Florian sieht eine Frau mit einem Kopftuch, Leo hingegen meint eher einen Vogel zu erkennen. Eine richtige Antwort gibt es bei dem Bild nicht. „Der Künstler hat sich bei dem Bild eigentlich gar nichts gedacht“, sagt Jenny Saitzek. „Es ist einfach aus einer guten Laune heraus entstanden.“ Und genau so sollen es die Kinder in der Praxis dann auch machen. Im Werkkeller des Museums angekommen, schnappen sie sich Blätter, Tonpapier und eine Schere. genau wie Siepmann auch, sollen sie aus den drei Grundformen ihre eigenen Collagen bauen. Ganz nach ihrer Fantasie. Ob bunt oder düster, abstrakt oder doch konkret – das ist allein der Fantasie der Kinder überlassen. „Ich habe ein Haus auf dem Land gemacht“, erklärt die 12-jährige Lisa. „Ich bin gerne auf Feldern und finde solche Bauernhäuser, die dort stehen immer so schön.“ Die 11-jährige Constanza hingegen klebt einfach mit den Formen drauf los. „So hat es der Künstler ja auch gemacht“, meint die Schülerin. „Mir gefällt das Abstrakte, es ist wie eine Überraschung, was am Ende dann dabei raus kommt.“ Am Ende des Workshops hielten dann alle Kinder stolz ihre Werke in den Händen und durften sie natürlich mit nach Hause nehmen. Und so unterschiedlich sie auch geworden sind – eins haben sie dann doch gemein. Sie sind alle eine kleine „Hommage“ an Heinrich Siepmann.