Ein Einbruchsversuch an der Willy-Brandt-Schule hat am Pfingstwochenende die unerquickliche Serie von Vandalismus-Taten an Mülheimer Schulen fortgesetzt. Laut Polizeisprecherin Tanja Hagelüken waren am Dienstagmorgen frische Beschädigungen an der Styrumer Gesamtschule festgestellt worden; Näheres sei noch nicht bekannt. Vor rund einem Monat waren bereits zunächst an der Rembergschule Türen und Fenster zerstört und Räume verwüstet worden und kurz drauf auch an der Gustav-Heinemann-Schule.

Damit nicht genug der Schreckensnachrichten aus dem Umfeld der Schulen (und Schüler): Ebenfalls im Frühjahr ist es zu zwei Reizgas-Vorfällen gekommen: zum einen an der Willy-Brandt-, zum anderen an der Otto-Pankok-Schule. Und dann noch die Info vom vergangenen Freitag: 20 Jugendliche hatten sich morgens an der Schule am Hexbachtal geprügelt, unter anderem mit Schlagstöcken. Drei Stunden später lieferten sich etwa 50 Jugendliche eine Schlägerei an der Ruhrpromenade, wobei sie auch Messer, Pfefferspray und Elektroschocker einsetzten. Bilanz: mehrere Verletzte. Die Polizei vermutete enttäuschte Liebe als Ursache des Streits. Laut Hagelüken laufen die Ermittlungen, stehen bald erste Vernehmungen an.

Bei der Stadt ist man unterdessen sicher, dass es keinen Zusammenhang zwischen all den Vorfällen gibt, es nur zufällig zu einer solchen Häufung von Delikten rund um Schule und Schüler gekommen sei. Ein neuer Trend könne nicht ausgemacht werden. „Wir beobachten und bewerten das genau“, so Stadtsprecher Volker Wiebels, „stehen in Kontakt mit der Polizei und ziehen deren Statistiken heran.“ Es bestehe kein Grund zur Sorge, lediglich ein subjektives Gefühl von Unsicherheit.

Man könne solche Taten nie ganz verhindern, so Wiebels, zumal die Sache durchs Internet erschwert werde. „Jugendliche können sich dort in Sekundenschnelle verabreden.“ Die Angebote der Stadt für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung der Jugend hält er für ausreichend.