Mülheim. Zwei Hunde hatten am Sonntag die Herde von Landwirt Hans-Wilhelm Kamann in Unruhe versetzt. Vorfall ist der Höhepunkt eines andauernden Konfliktes.

Der Konflikt zwischen Landwirten und Hundehaltern an der Ruhr ist am Kolkerhofweg ein Dauerthema, das am Sonntag seinen traurigen Höhepunkt fand. Ein Kalb ertrank dabei in der Ruhr, nachdem Hunde es von seiner Herde getrennt hatten.

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Bei dem Vorfall am Sonntagnachmittag hatten zwei Hunde, die nicht wie vorgeschrieben angeleint waren, sich durch den Zaun auf die Wiese von Landwirt Karl-Wilhelm Kamann gemogelt. Die Rinderherde, die dort graste wurde dadurch aufgeschreckt und auseinandergetrieben. „Viele Tiere haben sich auf die Bahntrasse zu bewegt“, schildert Kamann, der vor Ort eine Herde von 100 Rindern hält. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Jan Gerdes und Matthias Ott trieb der Landwirt seine Tiere daraufhin wieder zusammen. Ein Jungtier, das vor den Hunden in Richtung Ruhr geflohen war konnten sie allerdings nicht mehr retten. Das einjährige Kalb ertrank qualvoll im Fluss. „Es wurde von seiner Herde getrennt und hat wohl die Orientierung verloren. Ob die Hunde es in den Fluss getrieben haben, kann ich nicht sagen“, erklärt Kamann. Der materielle Verlust durch den Tod des kleinen Kalbs ist mit 1500 Euro zu beziffern.

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Nach den Vorfällen zeigten die Hundehalter sich nach Angaben des Bauern vollkommen uneinsichtig: „Die haben meine Mitarbeiter von oben herab behandelt und sie auch noch als Pappnasen beschimpft.“ Schnell entwickelte sich eine hitzige Diskussion, in deren Verlauf Kamann die Polizei rief. Polizeisprecher Peter Elke teilt mit, dass die Beamten die Situation in einem halbstündigen Bürgergespräch beruhigen konnten. Die Personalien der Männer wurden nicht aufgenommen.

Vorfälle sind der Gipfel des Konflikts

Die Ereignisse vom Wochenende sind für Karl-Wilhelm Kamann der Höhepunkt des andauernden Konflikts zwischen den Landwirten, Hundehaltern und Spaziergängern. „Die Frequentierung von Hundespaziergängern ist enorm“, erklärt er. In dem ausgewiesenen Naturschutzgebiet müssten die Hunde laut Landeshundegesetz eigentlich angeleint sein. Dies wäre aber bei den wenigsten der Fall, erläutert der Bauer.

Der Stadt fehlt für ständige Kon­trollen das Personal. „Wir können durch das Ordnungsamt und die Grünstreife nur stichpunktmäßig kontrollieren – gerade in den Außenbezirken“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Deshalb baue man auch auf die Vernunft der Hundehalter. „Die ist aber leider nicht bei jedem gegeben“, muss Wiebels eingestehen. Der Stadtsprecher verweist darauf, dass es in Mülheim genug Flächen gebe, auf denen Hunde frei laufen können.

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