Mülheim. Weil Berlin spart, müssen in Mülheim 2014 einige Schulsozialarbeiter wieder gehen. Das wird sich rasch bemerkbar machen: bei den Ausbildungschancen von Schülern
Auch in Mülheim werden Schulsozialarbeiter zum Ende des Schuljahres gehen müssen, obwohl sie dringend gebraucht werden. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass ihre Stellen nur bis zum 31. Juli 2014 aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes finanziert werden. Nach Angaben der Stadt sind davon zehn Schulsozialarbeiter betroffen. die sich auf neun Vollzeitstellen verteilen. Zum 31. Juli 2015 laufen weitere sieben Vollzeitstellen aus, die mit Hilfe des Bildungs- und Teilhabepaketes finanziert werden und elf Schulsozialarbeiter auf Zeit beschäftigen. Eine volle Schulsozialarbeiterstelle schlägt mit 45.000 Euro pro Jahr zu Buche.
Die beiden Rektorinnen Judith Koch von der Realschule Mellinghofer Straße und Ulrike Nixdorff von der Hauptschule am Hexbachtal sind sich einig, dass Schulsozialarbeiter zu wichtig sind, um sie nur befristet einzusetzen. „Schüler, Eltern und Kinder brauchen die Schulsozialarbeiter als neutrale Ansprechpartner, denen sie sich vorbehaltlos öffnen können. Wenn ihre Stellen auslaufen, werden sie an an allen Ecken und Enden fehlen“, glaubt Koch. Während man an der Realschule Mellinghofer Straße die Schulsozialarbeiterin Anne Binnebößel unter anderem einsetzt, um der Schulmüdigkeit vorzubeugen, begleitet Schulsozialarbeiterin Fiona Skibbe an der Hexbachtalschule Jugendliche ins Berufsleben. „Wir haben unsere Schulsozialarbeiter eng in unser Konzept für den Übergang von der Schule in den Beruf eingebunden. Wenn da Stellen wegfallen würden, wäre das dramatisch und würde sich sehr schnell an der Zahl der Schüler ablesen lassen, die wir mit ihrer maßgeblichen Hilfe nach der Schule in eine Berufsausbildung vermitteln können. Denn auch wenn unsere Lehrerkollegen sehr engagiert sind, können sie sich aufgrund ihrer anderweitigen Verpflichtungen gar nicht so intensiv um die einzelnen Schüler kümmern, wie das die Schulsozialarbeiter tun können.“
Wie berichtet wurde die Stadt vom Bund mit einem Eigenanteil von 300.000 Euro dafür bestraft, dass man das 2011 aufgelegte Bildungs- und Teilhabepaket überdurchschnittlich gut in Anspruch genommen hat. Bundesweit wurden 63 Prozent der Fördermittel abgerufen. In Mülheim waren es 85 Prozent.