Mülheim. Mülheim & Business meldet Neuansiedlungen und setzt angesichts der Krise in der Metallindustrie und Stahlbranche auf Mülheim als Wissensstandort.

Es gibt auch noch gute Nachrichten aus der Wirtschaft: Trotz der Krise in der Metall- und Elektroindustrie, den negativen Schlagzeilen aus der Stahlbranche und dem Ringen um die Übernahme Kaiser’s Tengelmann durch Edeka, verkündete Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer Mülheim & Business (M&B), gestern 600 mehr Beschäftigte in Mülheim. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs ist in 2015 auf knapp über 58 000 gestiegen. Und: Es gibt Neuansiedlungen.

Die Contilia-Gruppe, zu der das St. Marien-Hospital zählt, will auf der letzten freien Fläche auf dem Areal des Siemens Techno Parks eine Zentralküche für ihre Krankenhäuser und Pflegeheime errichten. Die Games Factory an der Kreuzstraße ist komplett vermietet. 23 Firmen mit 75 Mitarbeitern sind dort ansässig. „Wir müssen in 2016 eine zweite Immobilie für die Kreativwirtschaft entwickeln“, so Schnitzmeier.

Contilia-Gruppe baut Zentrallüche

Generell sei 2015 ein „gutes Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent gewesen.“ Nur: Das Ruhrgebiet und auch Mülheim sei von dieser bundesweiten Entwicklung „abgekoppelt.“ Während die mittelständischen Unternehmen in Mülheim wachsen, bereiten die großen wie Siemens, Vallourec oder eben Tengelmann Sorgen. Umso wichtiger sei es, dass die „Branchenvielfalt in der Wirtschaftsstruktur ein gutes Fundament bleibt“, sagt Jürgen Schnitzmeier. Und so sieht denn auch die Wirtschaftsförderung Mülheim künftig als „wissenschaftsbasierten Wirtschaftsstandort“ und „Wohnstadt für Familien“. Diese Profile will sie stärken.

Der M&B-Aufsichtsrat will 2016 die energetische Stadtentwicklung vorangetrieben sehen, wie OB Ulrich Scholten erklärte. Er hat dieses Thema in sein Referat gezogen. Wirtschaftsvertreter Heinz Lison sieht auch die M&B in der Pflicht, sich in die Frage einzuschalten, wie Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind: „Die Kommunikation zwischen Unternehmen und Migranten ist zu forcieren.“