Mülheim. Die B1 zwischen Werdener und Frohnhauser Weg ist eine Hauptverkehrsader Mülheims. Im Dunkeln entwickelt sie sich in eine Abenteuerstrecke für Autofahrer. Fehlende Laternen sowie nicht vorhandene Leitplanken mit Reflektoren sorgen bei Dunkelheit dafür, dass Autofahrer kaum noch etwas sehen können.

An Feldern entlang, über Brücken und an dichten Sträuchern vorbei führt der Weg den Autofahrer über die B1 nach Mülheim hinein und wieder hinaus. Bei Tageslicht ein idyllischer Weg, sobald aber die Dunkelheit anbricht, ändert sich das schlagartig. Fehlende Laternen sowie nicht vorhandene Leitplanken mit Reflektoren sorgen bei Dunkelheit dafür, dass Autofahrer kaum noch etwas sehen können. Kommen dann Regen oder Xenon-Scheinwerfer eines entgegenkommenden Pkw hinzu, bleibt die Straße für Sekunden stockfinster und uneinsehbar. Laternen oder Schutzplanken? Für den Landesbetrieb Straßen.NRW nicht notwendig.

„Wir beleuchten keinen Verkehr. Dafür haben die Autos Scheinwerfer“, sagt Christine Anstötz von Straßen.Nrw. Und genau da liegt das Problem: Diese Scheinwerfer sind teilweise verantwortlich für die akute Blindheit, weiß auch das Tiefbauamt von Mülheim. „Wir wissen genau, welche Stelle gemeint ist. Nur können wir dort keine Beleuchtung anbringen, da es auf freier Strecke ist und dies nicht zu unserem Gebiet gehört.“

Laut Polizei ist B1 kein Unfallschwerpunkt

Auch die Polizei Mülheim weiß um die mögliche Gefahr des Teilstücks der B1 zwischen Werdener Weg und Frohnhauser Weg bei Nacht. „Viele kennen die Strecke durch den täglichen Weg zur Arbeit, aber selbst dann, überschreitet hier kaum jemand das vorgeschriebene Tempo von 50 Stundenkilometern“, so die Polizei, „die Leute fahren extrem vorsichtig in den dunklen Bereichen.“

Allerdings gibt die Behörde auch zu bedenken, wenn ein Reh oder Ähnliches von den Feldern plötzlich auf die Straße springt, hätte der Autofahrer keine Chance, es bei Dunkelheit rechtzeitig zu sehen. 18.000 Autos fahren täglich auf der B1 entlang, um in die Stadt hinein oder hinauszukommen. „Es ist eine Hauptverkehrsader Mülheims“, betont Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Notwendigkeit für Straßen-NRW bleibt dennoch aus. „Hier gibt es keine Schutzplanken oder Laternen, weil keine Böschung vorhanden ist, sowie kein Gehweg oder eine Ortschaft“, so Anstötz. Nur wenn solche Maßgaben gegeben seien, müsse man handeln. Auf Autobahnen gebe es schließlich auch keine Laternen.

Laut der Polizei Mülheim gehört die B1 nicht zu den Unfallschwerpunkten der Stadt Mülheim. Wiebels meint dazu: „Vielleicht könnte das ja irgendwann einmal Thema für die Politik werden. Denn auf dem Weg zum Flughafen auf der Zeppelinstraße gibt es das gleiche Problem. Und nur, weil es noch keine schweren Unfälle gab, heißt das ja nicht, dass man dem nicht vorbeugen könne.“