Mülheim.. Das neue Ident-System ordnet Behälter Adressen zu und erleichtert die Erfassung der Müllmenge. Illegale Tonnen werden erkannt und nicht mehr geleert.

Die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) wird die Restmülltonnen in der Stadt künftig elektronisch erfassen. „Durch unser neues Identifikationssystem können die Abfallbehälter dann eindeutig einer Adresse zugeordnet werden“, berichtet MEG-Geschäftsführer Günther Helmich. Entsprechende Barcodes und Chips zur Erfassung werden Fachkräfte ab Mai an den Restmülltonnen anbringen.

Die vom Stadtrat beschlossene Umrüstung koste rund 400.000 Euro, berichtet Helmich. Sie sei notwendig, da der Mülheimer Restabfall seit Jahresanfang nicht mehr im Müllheizkraftwerk Essen-Karnap, sondern in der Müllverbrennungsanlage Krefeld entsorgt wird. „Da zugleich auch das Abrechnungssystem zwischen Stadt und MEG umgestellt wurde, müssen wir die Restabfalltonnen und die Restabfallmengen nun eindeutig zuordnen können“, so Helmich

Für die Erfassung der gesamter Mülheimer Abfallmenge soll künftig das neue Ident-System sorgen. „Ende nächster Woche werden wir rund 27.000 Hausbesitzer anschreiben und sie bitten, bis spätestens 10. Mai einen beigefügten Aufkleber an den Tonnen anzubringen“, schildert Helmich das Vorhaben. Mieter würden in den meisten Fällen davon gar nichts mitbekommen. „Wir rechnen damit, dass die jeweilige Hausverwaltung die Tonnen selbst beklebt.“

Tonnen werden ab dem 11. Mai umgerüstet

Ab dem 11. Mai werden Montageteams an regulären Abholungsterminen die Tonnen dann an der Seite mit einem weiteren Barcode-Aufkleber versehen und am Deckel den elektronischen Chip anbringen. Auf dem Barcode sind die zur Tonne gehörige Adresse, die Behältergröße und die Behälternummer angegeben. „Rückschlüsse auf den Namen der Kunden kann aber nur die MEG ziehen. Das System ist datenschutztechnisch unbedenklich“, versichert Günther Helmich.

Die MEG rechnet damit, auf diese Weise rund zwei bis drei Prozent illegale Tonnen in Mülheim ausfindig zu machen. Rund 100.000 Euro zusätzliche Einnahmen pro Jahr könne es einbringen, wie die bisherigen Abfallsünder künftig zahlen müssen, schätzt Helmich.