Mülheim.. Mitte des Jahres stahl ein 35-Jähriger die Bronze-Skulptur “Der Bogenschütze“ und sorgte für viel Aufsehen. Er wurde gefasst und Anfang August verurteilt - 5 Monate Haft auf Bewährung. Sein spätes Geständnis milderte das Urteil des Richters. Die Bronze-Skulptur steht seit Juni wieder an ihrem Platz.
Die Anfang Mai 2011 im Luisental gestohlene Bronze-Skulptur „Der Bogenschütze“ steht seit Juni längst wieder an ihrem Platz, Gesicht und Arme sind weitgehend mit den Originalteilen der Lickfeld-Plastik rekonstruiert, doch was wurde aus dem Täter?
Die Polizei hatte im vergangenen April einen 35-Jährigen ermittelt, der bei der Vernehmung schließlich den Diebstahl gestand. Er will alleine die 500 Kilo schwere Plastik in einen Laster gewuchtet haben, was die Polizei bezweifelte. Aber die Frage nach dem Urteil konnten bislang weder Polizei noch Museum beantworten. Auch der Strafrichter zuckte ahnungslos mit den Achseln. Doch viele Mülheimer hatten ein großes Interesse an dem Ergebnis. Nur ein Aktenzeichen musste her, ohne das in der Justiz nichts läuft.
Schrotthändler bewahrte Figuren vor der Schmelze
Siehe da: Die Justiz hat schnell geurteilt, am 2. August. Der vorbestrafte Täter wurde wegen Diebstahls in zwei Fällen zu fünf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Zum milden Urteil mag sicher das späte Geständnis beigetragen haben. Zudem hatte der Täter die Stelle Preis gegeben, wo er herausgeflexte Teile im Horbachtal versenkt hatte. Taucher der Feuerwehr fanden sie dort.
Der zweite Diebstahl war aus Sicht der Ermittler der entscheidendere, denn erst dieser brachte die Polizei auf die Spur. Ende April waren zwei bronzene Gänse vom Pastor-Luhr-Platz in Saarn gestohlen worden und an einen Schrotthändler im Hafen verkauft worden. Dieser hatte die Figuren nicht nur vor der Schmelze bewahrt, sondern erinnerte sich auch noch an den Täter.
Versicherung hat Schaden ersetzt
Mit Zeugenhilfe konnte schließlich der Transporter einer Autovermietung ermittelt werden, der auf den Namen der Ehefrau ausgeliehen worden war. Eine Analyse der Metallsplitter, die in der Wohnung der Eltern sichergestellt wurden, erhärteten den Verdacht. Schließlich war der Druck durch die Beweise zu groß. Der 35-Jährige gestand.
Die Frage einer Schadenersatzklage hat sich für die Stadt nicht gestellt. Eine Versicherung hatte ihr den Schaden (16.022,16 Euro) seinerzeit ersetzt. Die Versicherung ihrerseits dürfte den Weg einer Zivilklage eingeschlagen haben. Eine Bestätigung dafür gab es gestern nicht.