Mülheim..

Es gibt ein Leben nach der Schulzeit – diese Botschaft vermitteln viele Gebäude im Stadtgebiet. Früher einmal lernten Kinder dort Lesen, Schreiben, Rechnen, heute sind sie Restaurant, Archiv oder Wohnhaus. In den kommenden Jahren werden weitere Schulgebäude aufgegeben, leergezogen, der beschlossene Bildungsentwicklungsplan will es so. Einige Häuser werden jedoch nicht lange leerstehen, die Folgenutzung steht in einigen Fällen bereits fest.

Da ist zum Beispiel das Speldorfer Hauptschulgebäude. Es wird auf jeden Fall eine Grundschule werden. Gleich mehrere Schulleiterinnen würden am liebsten dort hinziehen, beschlossen ist jedoch, dass die Katharinenschule dort zum Schuljahr 2013/2014 ihren Unterricht abhält. Deren Standort an der Kurfürstenstraße wird dann leerstehen. Was mit diesem Gebäude geschieht, ist noch nicht klar.

Neues Kunsthaus

Auf die Auflösung des Grundschulstandorts Meißelstraße freuen sich derweil viele lokale Künstler. Jahrelang suchten die ein Domizil, das sie in ein Kunsthaus verwandeln können – und fanden es endlich in Styrum. Der Kulturausschuss beschloss diese neue Nutzung des Gebäudes einstimmig im April. Kostengünstige Ateliers für Mülheimer Künstler wollen sie dort schaffen, wollen Ausstellungsraum und Kooperationsfläche bieten und zur Anlaufstelle für Kunstschaffende werden.

Und auch für ein zweites Styrumer Schulgebäude ist die Folgenutzung bereits abgemacht: Die Jungen und Mädchen, die noch mindestens bis zum Schuljahr 2013/2014 an der Schlägelstraße unterrichtet werden, ziehen zur Augustastraße. Dennoch bleibt an der Schlägelstraße ein Haus für Kinder bestehen: Das „Regenbogenland“, eine Kindertageseinrichtung, übernimmt die Räume. Momentan sind die Kleinen noch in anderen Einrichtungen im Stadtteil untergebracht.

Noch nichts entschieden

In Dümpten wird die Grundschule Gathestraße aufgelöst. Fünf Jahre lang wird die Schule am Hexbachtal – eine Hauptschule, die gerne Sekundarschule werden möchte – sie zunächst als Dependance nutzen, um den gestiegenen Raumbedarf zu decken. Die fünften und sechsten Klassen sollen dort laut im Juni vorgestellten Plänen unterrichtet werden. Danach wird man weiter sehen.

Bei anderen Schulgebäuden ist deren Aufgabe zwar von der Politik diskutiert, jedoch noch nicht beschlossen worden. Als Beispiele dafür zählt Frank Buchwald, Leiter des städtischen Immobilienservice, die Grundschulen an der Fröbelstraße in Styrum sowie die Heißener Schule am Fünter Weg auf. Beide Schulen sind Dependancen und verzeichneten zuletzt geringe Anmeldezahlen. Die Diskussion über beide Schulen und deren Gebäude geht weiter.

Alternative Abriss

Doch Frank Buchwald betont, dass es ohne Gebäude auch ein Leben danach für ehemalige Schulgrundstücke gibt. Er verweist da auf das Areal an der Straße „Auf dem Bruch“: „Dort ist nun ein Wohngebiet.“ Gleiches soll am Mühlenfeld geschehen, wo erst Hauptschüler unterrichtet wurden, bevor dort Asylbewerber ein- und schließlich wieder auszogen bis das Gebäude verfiel und zuletzt abgerissen wurde. Heute stehen dort bereits neun Einfamilienhäuser, weitere sollen folgen.