Mülheim.. Energiewende und Zinsflaute sorgen für sinkende Beiträge der Firmen und höhere Pensionsbelastungen. IHK plant derzeit aber keine Maßnahmen.

Zinsflaute und konjunkturelle Schwankungen in der Energiebranche belasten derzeit die Bilanzen der Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet. Die auch für Mülheim und Oberhausen zuständige IHK zu Essen ist von dieser Entwicklung ebenfalls betroffen, wie ein Sprecher der Kammer auf Anfrage bestätigte.

„Die Handelskammern sind das Spiegelbild der regionalen Wirtschaft. Auch unsere finanzielle und wirtschaftliche Situation wird maßgeblich durch die konjunkturelle Lage im IHK-Bezirk bestimmt.“ Das Beitragsaufkommen sei unmittelbar von der Ertragslage der Mitgliedsunternehmen abhängig und seit vergangenem Jahr rückläufig, erläutert der Sprecher weiter.

Beiträge unter zehn Millionen Euro

Lagen die Beiträge im Jahr 2010 noch bei rund 13,3 Millionen Euro, betrugen sie im vergangenen Jahr nur noch 9,6 Millionen Euro. Für 2015 plant die IHK mit Beitragszahlungen in Höhe von rund 9,2 Millionen Euro. „Die geringeren Einnahmen sind auch darin begründet, dass wir die Unternehmen im Jahr 2012 noch über eine einmalige Senkung der Grundbeiträge um 80 Prozent, also rund 2,9 Millionen Euro, entlasten konnten“, erläutert der Sprecher die aktuelle Entwicklung. Seit 2013 entlastete die IHK Essen ihre Mitglieder zusätzlich um weitere 600.000 Euro pro Jahr.

Inzwischen ist jedoch auch die IHK für Essen, Mülheim und Oberhausen von den Konjunkturschwankungen der Energiekonzerne und Kreditinstitute betroffen. Die Energiewende sorge für geringere Beiträge aus dieser Branche.

Für die nächsten zwei Jahre gut aufgestellt

Ebenso treffe die Kammer die momentane Zinsflaute, wodurch die Pensionsrückstellungen für ausgeschiedene Mitarbeiter von 10,9 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 12,8 Millionen Euro im Jahr 2013 gestiegen sind. „Durch vorhandene vorgeschriebene Rücklagen können wir das bisher ausgleichen“, so der IHK-Sprecher.

In den nächsten zwei Jahren sei man gut aufgestellt und müsse man daher nicht aktiv werden. „Eine Kürzung unserer Leistungen und des Beratungsangebots steht nicht zur Debatte“, so der Sprecher. Auch ein Personalabbau unter den mehr als 100 Mitarbeitern sei nicht geplant, ebenso wenig derzeit wie eine Erhöhung der Grundbeiträge oder Hebesätze, aus deren Kombination sich die Beiträge der Unternehmen ergeben.