Mülheim..
90 Sekunden sind kurz. „Da musst du sofort da sein und alles geben, um die Jury von deiner Stimme und deiner Ausdruckskraft zu überzeugen - und die paar Millionen Zuschauer vor den Fernsehschirmen natürlich auch“, weiß Anja Lerch, und das macht sie schon etwas aufgeregt. Die Jazz-, Rock- und Popsängerin, die in Mülheim durch „Anjas Singabende“ im Medienhaus bekannt wurde, tritt bei „The Voice of Germany“, der beliebten Casting-Show auf Pro7 an. Die dritte Staffel beginnt heute Abend mit den Blind Auditions - allerdings noch ohne die Lerch(e). Denn: In der ersten Runde des Talentwettbewerbs sind an die 70 Kandidaten am Start, ihre Debuts sind auf mehrere Sendetermine verteilt.
„Die Show gefällt mir, weil es dort wirklich ums Musikalische geht“, kommentiert Anja Lerch. Und für sie, gottlob, nicht ums Ganze. Sicher, weit vorne landen würde sie gerne. Aber: Die 45-Jährige hat 28 Jahre Bühnenerfahrung und sich als -Sängerin längst durchgesetzt. Sie tritt bei Konzerten und Festivals als Solistin, aber auch im Duo oder zusammen mit Bands, wie z.B. der „Bröselmaschine“ auf, hat Crossover-Projekte gemeinsam mit den Duisburger Philharmonikern gemacht und war auch schon im Fernsehen zu sehen. „Ich muss nicht mehr unbedingt bekannt werden. Ich weiß, was ich kann und lebe ja längst von meiner Musik. Das Ganze ist einfach ein großer Spaß“, findet sie nach den Vorentscheiden und den ersten TV-Aufzeichnungen, bei denen auch ihre drei Kinder (21,15,10) backstage dabei sein durften.
Bei "Jugend jazzt" auf dem zweiten Platz
Jazz- und Pop-Gesang hat die Duisburgerin in Arnheim/Holland studiert, „denn ich wollte eigentlich immer nur eins - singen“. Ob es für einen Beruf reichen würde, hat sie sich anfangs gefragt und bei Auftritten festgestellt, dass ihre Musik ankam. Auch bei Wettbewerben hat sie erfolgreich mitgemischt, als junge Stimme zum Beispiel bei „Jugend jazzt“ (sie kam auf Platz 2).
Nick Howard ist "The Voice"
Wie viel Freude das Singen machen kann, vermittelt Anja Lerch bei ihren offenen Singabenden für ganz normale Menschen in Duisburg und Mülheim. Vom Medienhaus musste sie nach anderthalb Jahren in die VHS umziehen, denn aus zunächst 40 Teilnehmern waren über 200 geworden. „Wir singen Querbeet. Pop- und Rocksongs ebenso wie Chansons, Schlager oder Volkslieder“, berichtet sie.
Mit welchem Song sie bei den Blind Auditions die Jury für sich gewinnen will, will die „Voice“-Kandidatin noch nicht verraten. Nur so weit: „Es ist ‘was Älteres, aber umwerfend - von einer großartigen Künstlerin aus der Jazz-Szene.“ Jetzt wird Anja Lerch dieses Lied interpretieren, in ihrer eigenen Art, und etwas gekürzt. Denn: Sie hat ja nur 90 Sekunden Zeit.