Mülheim.. Schüler des Otto-Pankok-Gymnasium befassten sich mit dem Mülheimer Komponisten August Bungert. Das Ergebnis ist am Sonntag zu sehen und zu hören.

„Wie kann so ein Komponist nur in Vergessenheit geraten?“ Mit dieser Frage im Hinterkopf starteten zu Beginn des Halbjahres einige Schüler am Otto-Pankok-Gymnasium ein besonderes Projekt. Sie machten sich Gedanken über das Leben, die Musik und Werke von August Bungert, einem aus Mülheim stammenden Komponisten.

Mit beeindruckendem Ergebnis: einer Ausstellung mit musikalischem Rahmenprogramm am kommenden Sonntag, 15. März, um 11 Uhr in der Musikschule. Die Schüler werden so „vom Lernenden zum Lehrenden“, stellt Ulrich Bender, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums, fest.

Anders als bei gewöhnlichen Schulprojekten beruht diese Arbeit nicht auf Forderungen und Anweisungen des Lehrers; den Anstoß für dieses Projekt gab der ehemalige Schüler Aris Alexander Blettenberg. Dieser beschäftigte sich im Rahmen seines Abiturs mit dem Mülheimer Komponisten und fasste damals schon den Gedanken 2015 – zu Bungerts 170. Geburtstag und 100. Todestag – seine Musik „irgendwann mal auf die Bühne zu bringen“, erinnert sich Ulrich Jung, Musiklehrer am Otto-Pankok-Gymnasium. „Das ließ uns einfach nicht los“, sagt er heute und so entstand vor über einem Jahr die Kooperation mit dem Stadtarchiv und der Musikschule.

Das Stadtarchiv nach Informationen durchforstet

Die Schüler griffen die Gedanken von Aris nun wieder auf und durchforsteten Bibliotheken und das Stadtarchiv, um Informationen über Bungert zu sammeln. Sie erstellten ein Heft mit Artikeln über Bungerts Leben, seine Musik und seine Werke als Dichter. Bender lobt diese Initiative der Schüler: „Es ist beeindruckend, dass aus dem Interesse eines ehemaligen Schülers zwei Jahre später ein solches Projekt entsteht.“

Auch bei den Schülern hinterlässt das Projekt positive Eindrücke. Die Schülerin Elisabeth von Berg habe wissenschaftliches Arbeiten das erste Mal kennengelernt und außerdem auch inhaltlich viele Dinge dazu gelernt. „Es ist schön zu sehen, dass unsere Arbeit jetzt tatsächlich ein öffentliches Forum findet und hoffentlich auch gewürdigt wird.“ Für die Leiterin der Musikschule Bärbel Frensch-Endreß ist die Ausstellung ein besonderes Ereignis. Sie bezeichnet Aris als „wahren Bungert-Forscher“ und freut sich auf Musik, die wir so nicht kennen. „Schwierig, anders und speziell“ findet sie Bungerts Stücke.

Genau solche Kooperationen seien es, die sich der Leiter des Stadtarchivs Dr. Rawe für das Haus der Stadtgeschichte gewünscht habe, da hier „die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Institutionen zusammengeführt werden und den Schülern ein Forum geboten wird.“