Mülheim. Damit wird der Lückenschluss auf dem engen Kassenberg in Mülheim möglich.
Was zu Planungszeiten der Landesgartenschau bereits unmöglich war, wird 25 Jahre danach auch nicht mehr Wirklichkeit: Der durchgehende Fußweg entlang der Ruhr parallel zum Kassenberg. Radler und Fußgänger können nur von der Brücke aus das Ufer betrachten. Sonst müssen sie den Weg entlang der stark befahrenen Bundesstraße 223 nehmen.
Wegen des Neubaus von weiteren Eigentumswohnungen südlich der Ruhrbrücke hatten Stadtplaner festgelegt, dass Fuß- und Radwege auf dem Kassenberg nicht wegen Garagen- und Grundstückseinfahrten aufgegeben werden dürften. Die Bebauung des Kassenbergs lässt zwischen Ruhrblick und Ruderverein keine Straßenverbreiterung zu. Darum hatte der Planungsausschuss vor zweieinhalb Jahren einen dazu passenden Bebauungsplan genehmigt, um den Radweg zu sichern. Dieser Plan wird nun wieder eingestampft.
Baugenehmigung ist erteilt
Denn vor dem Neubau konnte die Stadt die notwendigen Quadratmeter erwerben, um den Radweg von der Brücke Richtung Süden einzupflastern. „Damit könnte künftig ein Netzschluss mit den bereits fertigen Fuß- und Radwegen erreicht werden“, heißt es in der Begründung des Planungsamtes.
Die Baugenehmigung für die Häuser mit Eigentumswohnungen ist erteilt. Dazu vereinbarte die Stadt mit der Ten Brinke-Gruppe in einem Vertrag, die erforderliche Fläche zu kaufen. Weil das inzwischen geregelt ist, braucht die Fläche für den Ausbau des Fuß- und Radweges nicht mehr mit einem Bebauungsplan gesichert werden. Die Stadt wird darauf den Fuß- und Radweg anlegen.
Wenn die Arbeiten an den Neubauten zischen Ruhr und Straße abgeschlossen sind, keine Baufahrzeuge mehr dort Material anliefern, soll der Lückenschluss für den Radweg mit roten Steinen gepflastert werden. Das Votum des Planungsausschusses auf der heutigen Sitzung gilt als sicher. Die Bezirksvertretung hat das Vorhaben bereits einstimmig gebilligt.
Neue Eigentümer sollen Ende 2016 einziehen
Die ursprünglichen Ideen, einen durchgehenden Fußweg direkt am Ruhrufer auf der Kassenbergseite zu bauen – als Gegenstück zum Leinpfad –, sind bereits länger in der hintertesten Schublade der Stadtplaner verschwunden. „Das ist nicht machbar. Zu viele Widerstände bei Anliegern und Naturschützern. Zur Zeit auch nicht finanzierbar“, stimmen Stadtplaner und Planungssprecher mehrerer Parteien überein. Von der Wasserwerksverwaltung bis Lindgens – zeigen Skizzen von 1988 – sollte der Weg am Wasser entlang führen.
Eine Tiefgarage und 23 Eigentumswohnungen mit Südbalkon über drei Etagen baut Ten Brinke am Kassenberg. Ende 2016 sollen nach Angaben des Bauträgers die neuen Eigentümer einziehen.