Mülheim. Ferhat Satan ist Deutscher Meister, Europa- und Vizeweltmeister im Breakdance. Für seinen Auftritt am Donnerstag, 31. Juli, in der Pro7-Fernsehsendung „Got to Dance“ mit Kandidaten aus ganz Europa, hat sich der erst 15-jährige Mülheimer einiges vorgenommen.

Eigentlich hatte Ferhat Satan nie große Lust auf Sport. „Ich war immer zu faul zum Trainieren“, gibt der 15-Jährige zu. Doch ein Besuch bei seinem Onkel in der Türkei änderte seine Einstellung. „Er zeigte mir die ersten Breakdance-Schritte.“ Zwei Jahre ist der Besuch nun her. In dieser Zeit hat Ferhat zwei Mal den Deutschen Meistertitel, einmal den Europa- und den Vizeweltmeistertitel im Breakdance ertanzt. Von den über 180 Auftritten im vergangenen Jahr mal ganz abgesehen. Am heutigen Donnerstag ist der Broicher in der TV-Sendung „Got to Dance“ zu sehen.

Auf dem Parkett in der Altstadt-Tanzschule steht Ferhat regelmäßig Kopf. Das ist eine seiner leichtesten Übungen: Fürs Pressefoto stützt er sich auf die Unterarme, reckt die Beine in die Höhe und dreht den Oberkörper nach vorn – mühelos leicht sieht das aus. Um solche kunstvollen Verrenkungen hinzubekommen, muss aber hart trainiert werden. An der Bachstraße übt Ferhat daher regelmäßig und unterrichtet mittlerweile selbst Schüler. Fast jeden Tag nach der Schule geht’s zum Training, in den Ferien drei bis viermal in der Woche. Nebenbei spielt er auch noch Basketball, geht schwimmen und trifft sich zum Tanzen in Dortmund. „Dort trainiere ich mit der Reckless Crew.“ Viel Freizeit bleibt da kaum. „Ich muss mich ja auch noch auf die Schule konzentrieren“, sagt der 15-Jährige, der nach den Sommerferien in die zehnte Klasse der Realschule Stadtmitte kommt. Den Abschluss möchte er schließlich schaffen, um danach seinen Berufswunsch zu erfüllen: „Polizist.“ Auch dafür nimmt er das harte Training in Kauf. „Das hält mich fit.“

Dabei stand die Fitness für Ferhat nicht immer an erster Stelle. „Ich war zwar immer sportlich, vor allem in Leichtathletik, hatte aber nie Lust, mich dafür anzustrengen.“ Nachdem sein Onkel dem damals 13-Jährigen Einblick in die Breakdance-Szene gab, war er angefixt. „Das hat richtig Spaß gemacht“, erinnert er sich. Seitdem ist der Onkel sein großes Vorbild. Ferhat entwickelte Ehrgeiz und probte allein in seinem Zimmer, kreierte eigene „Moves“. Ferhat misst sich in Wettkämpfen, tritt als Backgroundtänzer auf Konzerten und in Musikvideos auf.

Freunde und Familie unterstützen Ferhat

Zur Aufzeichnung von„Got to Dance“ vor einigen Wochen begleiteten ihn Familie und Freunde. „Die unterstützen mich alle sehr.“Aufgeregt sei er zunächst vor dem Auftritt gewesen. „Doch die Juroren waren alle sehr nett, so dass es echt locker war.“ Für den Auftritt hatte er sich eine Choreographie ausgedacht, ein Teil sei aber auch improvisiert gewesen.

Ob er in der Castingshow aber eine Runde weiter gekommen ist, möchte und darf er noch nicht verraten. So oder so: Das Tanzen macht Spaß, das Training geht weiter. Denn Ferhat will hoch hinaus: „Bei den Red Bull BC One Meisterschaften mitmachen – das wär’ ein Traum.“