Mülheim.. Bei einem bundesweiten Schulwettbewerb setzten sich die Schüler der Klasse 8c gegen100 andere Schulklassen durch. Jetzt steht der Schule ein digitales Klassenzimmer zur Verfügung.

Pünktlich zum Schulbeginn erwartet die Schüler der Realschule Broich eine Überraschung. Ab dem kommenden Schuljahr haben sie nun die Möglichkeit, in einem komplett digitalen Klassenzimmer zu lernen. Zu verdanken haben sie dies ihren Mitschülern der Klasse 8c. Diese haben nämlich beim bundesweiten Schulwettbewerb „Ideen bewegen“ den ersten Preis gewonnen: ein digitales Klassenzimmer im Wert von rund 20.000 Euro.

Am Montag wurde der Preis offiziell von der „Initiative Digitale Bildung neu denken“, die von der Firma Samsung ins Leben gerufen wurde, an die Schule übergeben. „Ich bin sehr stolz auf meine Schüler“, sagt Schulleiter Wolfgang Dahmen. „Es ist der Höhepunkt dessen, was wir in den letzten Jahren an Preisen gewonnen haben.“

"Medienpädagogisch rundum gelungen"

Gegen 100 andere Bewerber aus ganz Deutschland konnten sich die Schüler mit ihrem multimedialen Krimi zum Thema Cybermobbing durchsetzen. „Das wir dieses Thema gewählt haben, hat leider einen nicht so schönen Hintergrund“, erklärt Projektleiterin und Deutschlehrerin Regina Behrendt. „Eine Schülerin wurde in einer Nachbarstadt über das Chatprogramm „Whatsapp“ ziemlich schlimm gemobbt. Das haben wir als Anlass genommen, um uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen.“

Nicht nur die Pädagogin war vom Konzept der Klasse 8c überzeugt. Als „didaktisch und medienpädagogisch rundum gelungen“ sah die Jury den multimedialen Krimi an. Dass das Projekt auch noch fächerübergreifend bearbeitet wurde, überzeugte so sehr, dass die Realschule den ersten Platz im Wettbewerb abräumen konnte. Nun stehen der Schule 32 Tablet-PCs, eine interaktive Tafel und diverses Zubehör zur Verfügung.

Schüler zum Schreiben motivieren

Eigentlich ging es Regina Behrendt zunächst mit dem Projekt darum, die Schülerinnen und Schüler zum Schreiben zu motivieren. „Es hat zwar nicht bei allen geklappt. aber einige haben doch schnell einen Zugang gefunden und das finde ich toll“, so die Deutschlehrerin. Dass aber auch die Lehrer von ihren Schülern viel lernen konnten, wurde schnell klar. „Die jungen Menschen von heute gehen so selbstverständlich mit der neuen Technik um, da sind wir Lehrer auch mal auf die Hilfe unsere Schüler angewiesen“, gesteht Schulleiter Wolfgang Dahmen.

Damit nun auch die Kollegen das neue digitale Klassenzimmer nutzen können, war eigens aus Berlin ein Experte angereist und schulte die Lehrer nach der Preisübergabe im Umgang mit der neuen Technik. Denn ein solches Klassenzimmer ist in Deutschland die Ausnahme. Die Möglichkeit, damit zu arbeiten, haben nicht viele. „Ohne Einweisung lass ich da keinen ran“, so Wolfgang Dahmen augenzwinkernd. „Dafür ist das Ding einfach zu teuer.“