Ein schwerer Schlag für die Sparkasse: Das Kreditinstitut verliert innerhalb weniger Wochen das zweite von drei Vorstandsmitgliedern. Nach Helmut Schiffer, der an die Spitze des Sparkassen- und Giroverbandes in Düsseldorf gewechselt ist, geht jetzt auch Helge Kipping. Er wird viertes Vorstandsmitglied in Duisburg. Da die Sparkasse deutlich größer als die Mülheimer ist, kann man das als deutlichen Karrieresprung sehen. Es lohnt sich für den 46-Jährigen auch finanziell. In Duisburg soll er angeblich als vierter Mann mehr verdienen als der Vorstandsvorsitzende hier.
Verwaltungsratsvorsitzender Dieter Wiechering erklärt den Wechsel der beiden Vorstandsmitglieder mit purem Zufall. Sorgen müsse man sich nicht machen. „Wir müssen uns keine Gedanken um das laufende Geschäft machen. Wir haben mit Martin Weck einen ausgezeichneten Vorstandsvorsitzenden und auch in der zweiten Reihe sehr kompetente Leute.“ Da das Trio noch jung sei, habe man, so Wiechering, davon ausgehen können, dass sie nicht bis zu ihrer Pensionierung in Mülheim bleiben. Ambitionen hatte man bislang allerdings eher Weck nachgesagt. Kipping, der gestern in Duisburg gewählt wurde, geht allerdings noch nicht sofort. Vermutlich wird er im Frühjahr des kommenden Jahres wechseln. Es bleibt also noch genügend Zeit für einen fließenden Übergang. „Wir werden eine Findungskommission gründen und erneut über die Anzahl der Vorstandsmitglieder entscheiden“, kündigte Wiechering an. Die Entscheidung den Vorstand nach dem Weggang von Schiffer auf zwei Mitglieder zu reduzieren, beruhe auf dem Vertrauen in die Erfahrung des Insiders Kipping. Ihn lasse Wiechering nur ungern ziehen. Gern hätte er ihn länger gehalten. Das spricht für die Kompetenz des Mannes, der in Mülheim seine Ausbildung gemacht hat und sich berufsbegleitend 2010 bis zur Führungsebene hochgearbeitet hat – und dabei an den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Jörg Enaux erinnert.
Auch der neue Duisburger Sparkassenchef Joachim Bonn, der das Personalkarussell in Gang setzte, hat eine Beziehung zu Mülheim – er wohnt in Selbeck.