Mülheim.. . . . das wollen der Nabu NRW und die Rheinisch-Westfälische Wassergewerksgesellschaft RWW. Um dem hübschen Tier langfristig eine Perspektive in Mülheim zu bieten, arbeiten sie nun zusammen. Und haben in einem ersten Schritt einen Nistkasten unter den Bögen der RWW-Hauptverwaltung aufgestellt.
Ein Eisvogel hat nichts mit Eis zu tun, das lernt der aufmerksame Zuhörer schnell, wenn er sich mit Vertretern des hiesigen Naturschutzbundes (Nabu) unterhält. Denn Eiseskälte bekommt dem Kleinen gar nicht gut. In harten Wintern werde sein Bestand schon mal arg dezimiert, sagen die Experten. Eisvogel heiße das hübsche Tier wohl eher, weil sein blau-schimmerndes Gefieder an die Farbe von Gefrorenem erinnere oder auch an Eisen.
So oder so: Der Piepmatz ist ein Prachtkerl – und er soll definitiv an der Ruhr beheimatet bleiben. Um seine Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern, haben sich im Februar der Nabu NRW und die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr zusammengetan. An der RWW-Hauptverwaltung zeigt sich nun ganz aktuell, was eine solche Kooperation bewirken kann: Unter den Bögen des Hauses steht seit einigen Tagen ein Nistkasten für den Vogel – denn in freier Natur wird es für ihn zusehends schwieriger, gute Brutplätze ausfindig zu machen.
Drei Eisvogel-Paare an der Ruhr
Entlang der Ruhr in Mülheim gibt es drei Eisvogel-Paare, schätzen die Naturschützer, NRW-weit seien es zwischen 1000 und 1800. Auf Mülheimer Gebiet könnten es mit etwas Glück und Unterstützung „zehn Paare“ werden, glaubt Christa Schragmann (Haus Ruhrnatur). Mehr seien unwahrscheinlich, „der Eisvogel hat ein großes Revier“, sagt Benedikt Wehr vom Nabu.
Seine Bruthöhle baut der „Fliegende Edelstein“, wie ihn manche bewundern nennen, am liebsten in Lehmböden an Steilwänden. Stark abfallende Uferböschungen sind nahezu ideal – aber an der Ruhr leider nur noch selten zu finden. Und selbst wenn der Vogel mit dem kräftigen Schnabel, der etwas größer ist als ein Spatz, sich endlich häuslich eingerichtet hat, komme es oft vor, dass sein Brutkessel zerstört werde, so Reinhard Plath, Vorsitzender des Nabu. „Nicht unbedingt mutwillig, aber zum Beispiel dadurch, dass Leute ins Schutzgebiet gehen, die dort nicht hingehören.“