Mülheim. Im Einmündungsbereich Bachstraße/Kohlenkamp soll der Nele-Brunnen in Mülheim stehen.
Seit Jahren ist der Nele-Brunnen aus dem Stadtbild verschwunden. Das vor allem bei Kindern beliebte Wasserspiel musste der Ruhrbania-Baustelle weichen. Auf der Promenade, so damals die Idee, sollte er wieder aufgebaut werden. Aber der Weg zwischen Ruhr und neuer Bebauung ist zu schmal, die Feuerwehr würde mit Drehleiter und Löschfahrzeugen nicht am Brunnenbecken vorbeikommen. Folglich suchen Politiker und Planer seit Jahren nach einem neuen Standort für den Nele-Brunnen. Neuester Vorschlag: Auf dem kleinen Platz, wo der Kohlenkamp auf die Bachstraße mündet.
„Mit Hilfe des Brunnens könnten wir den Platz gestalten und die Innenstadt besser an die Altstadt anbinden“, sagte Claus Schindler, planungspolitischer Sprecher der SPD-Faktion. Es sei wichtig, dass beide Bereiche näher zusammenrückten. Die Leineweberstraße dürfe nicht länger trennendes Element sein. Gleichzeitig würde damit das Stadtklima verbessert.
Bewegendes Wasserspiel
Seit knapp eineinhalb Jahrzehnten liegen die beweglichen Figuren und weitere Keramikteile des Nele-Brunnens eingepackt auf dem städtischen Bauhof. Die markanten Bronzeplastiken waren Kunst im öffentlichen Raum – ein bewegliches und gleichzeitig bewegendes Wasserspiel. Viele wünschen sich diese Kunst in den öffentlichen Raum zurück. Vor dem Südbad sollte der Nele-Brunnen wieder aufgebaut werden. Das war bis vor einigen Wochen Stand der Überlegungen. Den Sozialdemokraten liegt dieser Platz aber zu weit ab von der Innenstadt. Darum sähen sie den beweglichen Brunnen lieber an der Bachstraße.
Mindestens 200. 000 Euro kostet der Neuaufbau des Brunnens, heißt es dazu aus dem Rathaus. Für die Wiederinbetriebnahme des Brunnens werden ein unterirdischer Maschinenraum, eine neue Betonschale und neue blaue Kacheln für die Innenauskleidung des Beckens benötigt. Die Installation der Figuren käme hinzu. Mehrfach haben auch die Zuständigkeiten für Kunst im öffentlichen Raum in der Verwaltung gewechselt.
Künftige Standort
Der künftige Standort wird wohl nicht mehr in Sichtweite der Ruhr liegen. Aber die inhaltliche Verbindung zum Element Wasser soll dennoch erhalten bleiben. Daher kam vor einigen Jahren der Vorschlag, den Brunnen vor dem Eingang zum Südbad an der Kaiserstraße wieder aufzustellen. Oder doch an der Stadthalle, wo einst auch ein großer Brunnen stand.
Die Frankfurter Bildhauerin und Schmuckdesignerin E. R. Nele (ihr bürgerlicher Namen: Eva Renée Nele Bode) schuf das bewegliche Ensemble. Die Stadt konnte den Brunnen 1988 mit Hilfe einer Stiftung der RWW (Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft) kaufen. Jahrelang stand er zwischen Nebeneingang des Rathauses und der alten Stadtbücherei, auf dem früheren Platz der deutschen Einheit. Die Bildhauerin war gestern für diese Zeitung für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.