Mülheim.

Jedes Kind ist anders. Das gilt für die Gemeinschaftsgrundschule im Dichterviertel vielleicht ganz besonders. Die Mädchen und Jungen dort haben unterschiedlichste kulturelle Wurzeln.

Rund 17 Nationalitäten sind an der Bruchstraße vertreten. „Das bietet Einblicke in verschiedene Lebensweisen. Man sollte die Unterschiede anschauen und benennen, ohne sie aber zu bewerten. Hier bei uns soll eine Kultur der Wertschätzung vorherrschen“, sagt Nicola Küppers, die neue Schulleiterin.

Individuelle Förderung im Vordergrund

In Eppinghofen ist die 44-Jährige, die selbst in Styrum wohnt, mittlerweile schon gut angekommen. „Der Stadtteil hat etwas Warmes, die Menschen hier sind sehr engagiert, sie unterstützen uns“, sagt sie und ist schon in verschiedene Arbeitskreise eingetreten. Unter der Diskussion um die benachbarte Max-Kölges-Schule habe auch die Grundschule am Dichterviertel gelitten, nun gelte es, „die gute Arbeit, die hier bei uns seit vielen Jahren von einem tollen Kollegium geleistet wird, auch einmal nach außen darzustellen“.

Die neue Rektorin möchte den Schülern jede Menge Wissen, aber auch Werte vermitteln und sieht die individuelle Förderung eines jeden Kindes als wichtigste Aufgabe der Grundschullehrer an. Ideen hat sie einige ins Dichterviertel mitgebracht, sie sollen langfristig umgesetzt werden. „Ich möchte hier in der Schule auch Anreize für leistungsstärkere Schüler schaffen und somit Kinder aus bildungsnaheren Familien herholen.“ „Fördern, aber auch fordern“ solle zukünftig das Motto sein.

Elternengagement könnte besser sein

Außerdem gelte es, die Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler im und am Schulleben zu erhöhen, also beispielsweise die Klassenräte mehr einzubinden in Entscheidungen. Noch besser erreichen möchte die neue Schulleiterin die Eltern: „Es gibt Eltern, die sich einbringen, aber das Elternengagement ist ausbaufähig.“

Nicola Küppers hat am Otto-Pankok-Gymnasium ihr Abitur gemacht, an der Universität Essen/Duisburg studiert und lange an der Katholischen Grundschule in Styrum gearbeitet. Als Lehrbeauftragte hat sie an der Uni auch Seminare gegeben - zum Beispiel zur „Schuleingangsphase“ oder zur „Didaktik des Anfangsunterrichts“. Außerdem schrieb sie Schulbücher für den Cornelsen Verlag und leitete verschiedene Lehrerfortbildungen.

Die Mutter von zwei jugendlichen Kindern (11/14 Jahre) hat an der Qualifizierung zur Schulleiterin teilgenommen und zählt derzeit zum Kompetenzteam Mülheim, das Mülheimer Pädagogen fortbildet. Ihr Schwerpunkt dabei: das Fach Deutsch.