Mülheim. Petra Stahringer-Burger will Menschen zum Singen motivieren. Im September bieten die Musischen Werkstätten am Ev. Krankenhaus ein Chorprojekt an. Jeder ist willkommen: „Wir möchten die Menschen zum Singen motivieren, damit es wieder ein Teil der Gesellschaft wird.“
Zum „!SING – Day of Song“ am 27. September wird das Ruhrgebiet wieder seine Stimmen erheben – und Mülheimer, die ganz zwanglos dabei mitmachen wollen, können das bei den Musischen Werkstätten am Ev. Krankenhaus tun. „Singen macht Spaß“ heißt das Chorprojekt extra für den „Day of Song“ – und Singen ist doch so viel mehr, weiß Petra Stahringer-Burger, die als Leiterin der Musischen Werkstätten das Chorprojekt angestoßen hat. Singen kann jeder, sagt sie – und es tut gut. Das merkt die Chorleiterin nicht nur bei kranken, dementen Menschen. „Singen, das ist ja eine Auszeit für den Kopf“. Und glücklich macht es auch.
Der Day of Song – Petra Stahringer-Burger und der Chor der Musischen Werkstätten waren von Anfang an mit dabei. „Wir möchten die Menschen zum Singen motivieren, damit es wieder ein Teil der Gesellschaft wird“, so die Musikerin. Nun weiß sie, dass sich nicht jeder einem Chor verpflichten will oder kann. Verlässliche Teilnehmer sind für Chöre aber wichtig, denn die Stücke müssen ja eingeübt, Stimmlagen geprobt werden. Doch wer im September an vier wöchentlichen Abendterminen Zeit hat, kann am Chorprojekt teilnehmen, das kostenfrei angeboten wird.
"Klassiker, Popsongs, auch mal ein Volksstück"
In diesem Jahr wird Petra Stahringer-Burger mit Frauen- und den Männerstimmen getrennt proben: „Männer sind in Chören oft in der Minderheit“, hat sie die Erfahrung gemacht. Und die Herren sollen bei den Proben nicht untergehen. So beginnt das Chorprojekt für die Männerstimmen am Mittwoch, 3. September, 18.30 bis 19.30 (vier Termine). Die Frauen proben ab dem 4. September vier Mal am Donnerstag von 18 bis 19 Uhr.
Danach gibt es noch eine Generalprobe mit allen Sängerinnen und Sängern zusammen, unterstützt durch die Konzert-erfahrenen Mitglieder des Chors der Musischen Werkstätten. Fünf bis zehn Stücke sollen eingeübt werden. Vierstimmig wird dann erklingen, was das Liederbuch zum „Day of Song“ vorschlägt: „Klassiker, Popsongs, auch mal ein Volksstück“, sagt die Chorleiterin. „Und natürlich die Nationalhymne des Day of Song: das Steigerlied.“
"Ein super akustischer Raum"
Petra Stahringer-Burger macht Mut: „Man muss nicht wie die Callas singen. Die Stimme ist ja das ursprüngliche Instrument, ein Spiegel der Seele.“ Auch wenn sie rau oder schrill klinge – man solle zu seiner Stimme stehen. Viele, denen man einmal gesagt habe, sie sollten lieber nicht singen, trauten sich heute gar nicht mehr, bedauert die Chorleiterin, die ja weiß: „Jede Stimme hat auch ein Entwicklungspotenzial.“ Stahringer-Burger experimentiert gern mit den Sängerinnen und Sängern, lässt sie mit ihren Stimmen spielen „da passiert so viel“. Das Ergebnis soll sich wieder hören lassen in der unterirdischen zentralen Haltestelle Stadtmitte. „Das ist“, so Stahringer-Burger, „ein super akustischer Raum.“