Mülheim.. Ein Zusammenschluss aus fünf Mülheimer Vereinen wird 2013 drei städtische Schwimmbäder übernehmen. So sollen sie weiterhin für Öffentlichkeit und Schulen nutzbar bleiben. Aufgrund der Sparmaßnahmen war die Existenz der Hallenbäder bedroht.

Fünf Sportvereine wollen im nächsten Jahr drei Hallenbäder der Stadt als Betreiber übernehmen. Die Stadt würde dadurch rund 20 Prozent an Personalkosten einsparen – zunächst 38.000 Euro im Jahr, später 210.000 Euro. Der Rat der Stadt hat dem in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten mit großer Mehrheit zugestimmt.

Für die Übernahme werden sich nun in einem Vergabeverfahren der Amateur-Sport-Club Mülheim, die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft Bezirk Mülheim, TSV Viktoria 1898, Turnverein Einigkeit 06 und die Wassersportfreunde 1912 bewerben. Sie würden bei Erfolg eine „Vereinsbäder Mülheim gGmbH“ gründen und ab 1. August das Südbad, das Nordbad und das Lehrschwimmbecken Remberg-straße leiten.

Veränderte Öffnungszeiten

Es geht aber nicht nur ums Sparen: „Ziel des Engagements ist es, den Schwimmsport ohne Einschränkungen weiterführen zu können und die Mülheimer Bäder für die Vereinsarbeit, den Schulsport und die Öffentlichkeit zu erhalten“, erklärt Peter Edlich vom Mülheimer Sport-Service. Im Zuge der Sparmaßnahmen waren die Bäder mehrfach genannt worden. Der Kämmerer sieht dort Einsparpotenzial. Widerstand kam nicht nur von den Vereinen, sondern auch aus der Bürgerschaft, denn im Vergleich verfügt Mülheim über wenig Wasserfläche.

Martina Ellerwald, Leiterin des zuständigen Sport-Service, betonte, dass unterm Strich nichts verloren gehe – weder den Schulen, noch den Vereinen, noch der breiten Öffentlichkeit. Die soll sogar durch geänderte Nutzungszeiten künftig wöchentlich 6,25 Stunden mehr Badezeit angeboten bekommen, die Vereine gar 10,25 Stunden in der Woche mehr. Allerdings wird der eine oder andere Bürger einen etwas weiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen müssen. Denn das Bad mit der meisten Zeit für die Öffentlichkeit wird das Friedrich-Wennmann-Bad in Heißen sein. Die Öffentlichkeit ­erhält in Heißen 84 statt bisher 73 Stunden in der Woche zum Schwimmen. Die Zeiten für Vereine und Schulen werden entsprechend verringert. Mehr Schwimmzeiten erhalten die Vereine im Nord- und Südbad, die Bürger müssen dort Zeiten abgeben. Im Südbad werden es fünf Stunden in der Woche sein.

Das Wennmann-Bad wird als personalintensives und organisatorisch aufwendiges Bad weiter von der Stadt betrieben. Die Vereinsbäder Mülheim gGmbH wird in ihren Bädern mit deutlich weniger Personal auskommen. Die Vereine erhalten jährlich für den Betrieb 435.000 Euro als Personalkosten-Zuschuss von der Stadt.