Mülheim.

Zur Leidenschaft des Zigarrenrauches und der gemeinsamen Begeisterung für Kuba ist eine dritte hinzugekommen: Die Männer des Zigarrenclubs, der sich regelmäßig bei Tabak Budde am Löhberg 4 trifft, und zu dem manchmal auch Frauen stoßen, tauschen neuerdings Sammelbilder über das Ruhrgebiet.

Erst brachte einer das WAZ-Album „Revier sammelt Revier“ mit, dann zogen weitere nach. Bis sich ein reger Austausch entwickelte. Manchmal saßen zehn Männer in den Sesseln, genossen dicke Zigarren, nippten am Rum und feilschten hart um fehlende Bildchen. „Es ist wieder wie früher in der Grundschule: Gibst du mir deine Karte mit Glitzer, bekommst du von mir zwei normale!“, lacht Mark Budde. Nur seien die Sammler heute etwas älter.

Durch Beziehungen in die berühmte "El Laguito"-Manufaktur

Auch am vergangenen Samstag traf sich der Club wieder zum genussvollen Rauchen kubanischer Zigarren und einem Gläschen goldgelben kubanischen Rums. Gesprächsthema Nummer eins waren die Erlebnisse der jüngsten Kuba-Reise, von der 19 Zigarrenfreunde vor einigen Tagen zurückgekehrt sind. Seit vier Jahren organisiert Mark Budde besondere Fahrten für Fans der „weltbesten“ Zigarren, von denen rund acht Millionen jährlich nach Deutschland exportiert werden. „Durch gute freundschaftliche Beziehungen kommen wir mittlerweile sogar in die berühmte Manufaktur ,El Laguito’ hinein“, so Budde.

Aber zurück zum aktuellen Hobby: „Mit der Sammelei haben wir viel Neues über das Ruhrgebiet erfahren“, meint Wolfgang Hausmann. Ralf Cholewa hat Tipps bekommen für Ausflüge „Da sind Sachen drin, die ich bisher gar nicht kannte“, sagt er, und möchte sich bald das Schiffshebewerk in Henrichenburg ansehen. Auch auf der Seite über die Ruhrbarone hat die Runde ihr Wissen vertieft. Von manchen Industriellen habe man noch nie gehört.

Die Sammelalben füllen sich

Die Stadt-Bildchen bieten ebenfalls Überraschendes. Eine Ruhrbania-Karte sei gar nicht drin, spöttelt Hausmann, und das Kloster Saarn fehle leider bei den Sehenswürdigkeiten. Allmählich füllen sich die Alben, die Stapel mit den Doppelten werden dünner. Ralf Cholewa fehlen nur noch drei, Wolfgang Hausmann noch 30 von insgesamt 288 Karten.

Sorgen über zukünftige Themen machen sich die Männer allerdings nicht. Man rede über Kuba, Zigarren, Gott und die Welt und genieße das Rauchen.