Mülheim bildet künftig mit Duisburg und Oberhausen einen Bezirk für den kinderärztlichen Notdienst – eine zentrale Praxis für drei Städte.
Was bisher nur diskutiert wurde, ist nun beschlossene Sache: Im Notfall werden sich Eltern mit ihren kranken Kindern langfristig auf weitere Wege zum Arzt einrichten müssen. Mülheim wird mit Duisburg und Oberhausen einen Bezirk für den kinderärztlichen Notdienst bilden – diesen Entschluss fällte nun die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein. Die drei Städte werden sich eine zentrale Notfallpraxis teilen. Eine zweite ist aber möglich.
Damit können die Kinder- und Jugendärzte des neuen Notfallbezirks wenigstens einen Teilerfolg vermelden. Wie berichtet, waren die laut Dr. Holger van der Gaag, Obmann der Mülheimer Kinder- und Jugendärzte, mit der Forderung in die Versammlung gegangen, eine zweite zentrale Notfallpraxis einzurichten.
Das, betont Christopher Schneider als Sprecher der KV Nordrhein, ist nun grundsätzlich möglich: „Es wurde beschlossen, dass es im Bezirk eine zusätzliche Dependance geben kann, die vielleicht kürzere Öffnungszeiten hat.“ Sie wird wohl, ebenso wie die zentrale Notfallpraxis, an eine Kinderklinik angeschlossen. Da es davon in Mülheim keine gibt, werden Eltern auf jeden Fall nach Oberhausen oder Duisburg fahren müssen. Allerdings, betont der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, stehe derzeit weder ein Standort für die Hauptpraxis, noch für eine mögliche Dependance fest. Das werde anhand von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise Erreichbarkeit und Auslastung, entschieden.
Auch einen Zeitplan gibt es noch nicht. Mehrfach spricht Christopher Schneider von einem „Fernziel“. „Das ist nichts, was man nach Karneval ad hoc einführt“, betont er und nennt etwa Dienstpläne und Mietverträge als Gründe für eine nun beginnende aufwendige Planung. „Das wird sicherlich nicht vor 2016 machbar sein.“