Mülheim.

Kurz vor dem meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März sieht sich der RVR auf seinem Gelände am Auberg gut aufgestellt. Der Parkplatz vor der Hundewiese – am Ende der von der Stadt neu asphaltierten Straße Eschenbruch – ist fertig und bepflanzt. Die endgültigen Markierungen werden aufgebracht, sobald es nachts nicht mehr friert.

Der RVR-Betrieb Ruhr Grün ist mit den Pflegearbeiten so gut wie durch, die Gräben sind gereinigt, die Kopfweiden geschnitten und die Birken am Reitweg auch. Bis zum 1. März muss der RVR hier mit seinen Baumfällarbeiten fertig sein, denn dann beginnt die „Brut- und Setzzeit“, wie die Kinderstube der Tiere in der Jägersprache heißt. Die Besucher des weitläufigen Geländes werden dann auch dringend gebeten, auf den Wegen zu bleiben, um die Tiere nicht zu verschrecken.

Auf den Wegen bleiben

Auf den Wegen bleiben – das ist so ein Thema, das von einigen Besuchern immer noch ignoriert wird. Nicht nur auf den Wiesen, sondern auch in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten. Wobei wilde Trampelpfade keine Wege sind, und Revierförster Martin Böckenhoff schon unkonventionelle Methoden anwendet, um die Leute daran zu hindern, querfeldein durch den Wald zu latschen. Im naturgeschützten oberen Auberg, nahe der Voßbeckstraße, haben Waldarbeiter die Kronen der gefällten Bäume auf die Trampelpfade gelegt. Rehe brauchen keine Wege, und wer nicht hören will, muss eben klettern.

Die RVR-Mitarbeiter üben sich seit 2007 auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in einem schwierigen Spagat: dem Ausbau wichtiger Naherholungsflächen und dem Erhalt von Schutzgebieten für Pflanzen und Tiere.

Auf der großen Hundewiese hingegen dürfen Zwei- und Vierbeiner unbegrenzt herumtoben. Förster Böckenhoff hat zugesagt, dass auch die beiden „Nebeneingänge“ der Hundewiese noch auf Vordermann gebracht werden, die die starken Regenfälle ab November aufgeweicht haben. Der stark verwässerte Reitweg am Aubergweg ist schon neu gemacht worden.

Natur und Mensch

Natur und Mensch zusammenzubringen ist auch das langfristige Ziel auf dem alten Növerhof, der kurz vor dem Parkplatz am Ende des Eschenbruchs liegt und auf dessen Gelände einst Militärfahrzeuge gewartet wurden. Inzwischen warten dort – mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr – Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke auf hungrige Wanderer, Radler, Spaziergänge und Hundefreunde – und das bei- nahe jedem Wetter und schon den ganzen Winter hindurch.

Die Freizeitstation wird von der PIA-Stiftung für integrierte Stadtentwicklung betrieben und irgendwann soll dort einmal ein „Hof für alle“ mit hohem Freizeitwert entstanden sein. Doch das kann noch bis 2013, 2014 dauern, verweist Jan Müller, der bei der PIA für die Projektentwicklung Növerhof zuständig ist, auf die nötige Finanzierung, für die man auf Fördertöpfe und Spenden angewiesen sei. Und dann müssen alle Planungen vor der Umsetzung auch noch mit dem Naturschutz abgestimmt werden. Greifvögelvorführungen und ein Programm mit einer Tierpädagogin sind Pläne für 2012.