Mülheim. Menschen mit Behinderung oder Kinderwagen haben keinen Zugang zum Mülheimer Busbahnhof. Laut der Verkehrsgesellschaft MVG ist der Bau eines Aufzugs schwierig bis unmöglich. Betroffenen bleibt nur der Umweg über den Nordeingang am Hauptbahnhof oder vorher in eine Straßenbahn umzusteigen.
Der Busbahnhof ist nicht barrierefrei und wird es wohl auch in Zukunft nicht werden. Der Zugang ist nur über Treppe oder Rolltreppe möglich. Wer mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs ist, hat keine Chance, ohne fremde Hilfe von den Bushaltestellen auf die obere Ebene zu gelangen. Ein Aufzug, wie er unweit zu den Stadtbahnlinien und den Bahngleisen existiert, ist nicht vorhanden.
„Einen Aufzug einzubauen ist baulich bedingt schwierig bis unmöglich“, sagt MVG-Sprecher Olaf Frei. Auch Alternativen wie ein Plattformlift, der diagonal entlang der Stufen verläuft seien nicht machbar, so die MVG. „Der Bau eines diagonalen Plattformlifts ist an einem so stark besuchten öffentlichen Ort zu waghalsig“, bestätigt Thomas Fischer, Geschäftsführer eines Treppenlift-Unternehmens.
Fahrverbot für Kinderwagen
Zu groß sei die Gefahr, dass der Lift nach kurzer Einsatzzeit durch Vandalismus zerstört würde. Zudem sei ein Plattformlift nur für Menschen mit Behinderung zugelassen, Kinderwagen hätten Fahrverbot. Für die Bedienung des Geräts sei eine Einweisung nötig und ein spezieller Schlüssel, den nur Behinderte erhalten. „Da hat man wohl bei der Bauplanung des Busbahnhofs die Notwendigkeit eines Aufzugs schlicht vergessen“, stellt Fischer fest.
Menschen im Rollstuhl können die Plattform über dem Busbahnhof nur über einen Umweg erreichen: an der Haltestelle Stadtmitte in die Straßenbahnlinien 102 oder 901 umsteigen. An den entsprechenden Gleisen am Hauptbahnhof gibt es Aufzüge.
Weitere Möglichkeit: Bei den Buslinien 122 und 131 gibt es in Richtung Hauptbahnhof eine ebenerdige Haltestelle am Nordeingang des Hauptbahnhofs. Ebenso bei den Linien 135 und 752 in Richtung Stadtmitte. 124 und 133 halten in beide Fahrtrichtungen am Nordeingang.