Styrum..
Wird Mülheim bald einen Willy-Brandt-Platz haben? Es sieht so aus. Die Bezirksvertretung 2 stimmte am Dienstag mehrheitlich einer entsprechenden Bitte der Willy-Brandt-Gesamtschule zu. Auf dem Schulgelände sei nach der Errichtung des neuen Aula- bzw. Mensa-Traktes ein attraktiver Platz entstanden, der vom Schulcampus umrahmt werde. „Diesen Platz möchten wir im Rahmen eines Präsentationstages am 18. Dezember zum Willy-Brandt-Platz erklären“, berichtete Schulleiterin Ingrid Lürig.
An diesem Tag endet nämlich eine Projektwoche, die die Schule anlässlich des 100. Geburtstages ihres Namensgebers veranstaltet. Willy Brandt soll dabei auf verschiedenste Art und Weise gedacht werden.
Mit der Bennenung des Platzes einhergehen soll möglichst auch eine Änderung der Schuladresse - von Oberhausener Straße 208 zu Willy-Brandt-Platz 1. „Der ehemalige Eingang vorne an der Oberhausener Straße, wird ja gar nicht mehr genutzt“, so Lürig zur Begründung.
Die Verwaltung sieht eine „zwingende Notwendigkeit zu einer Bennennung des Platzes nicht“, hat aber auch nichts einzuwenden, solange Anwohner der Von-der-Tann-Straße nicht von einer Umbenennung betroffen werden. Dezernent Peter Vermeulen gab zu bedenken, dass der Platz keinen weiteren Anwohner außer der Schule selber hätte und die Firmierung unter Willy-Brandt-Platz problematisch sein könnte. „Ob das im Navi überhaupt aufgeführt ist?“
Während die großen Fraktionen und die Grünen für einen „Willy-Brandt-Platz“ stimmten, waren MBI- und WIR-Vertreter dagegen. „Ein bisschen viel der Ehre für Willy-Brandt“, urteilte Sabine Schweitzerhof (WIR) und verwies darauf, dass ja auch noch ein Denkmal nach dem Ex-Kanzler benannt werden soll. Auch Norbert Striemann (MBI) fand: „Zu viel Personenkult.“
Die Adressänderung soll nach den Vorstellungen der BV 2 in einem „sanften Übergang“ stattfinden.