Mülheim/Essen.
Was wird aus den Ambulanzflügen, wenn der Flugplatz Mülheim aufgegeben wird? — das fragt sich besorgt die Arbeitsgemeinschaft Flughafen und Ökologie. „Dieser Aspekt wurde bisher zu wenig beachtet“, sagt Heinz Schlosser.
„Wir haben in Essen, Duisburg und Bochum eine hohe Dichte von spezialisierten Kliniken, die in Notfällen sogar von Patienten aus dem Ausland genutzt werden“, so Schlosser. Dies müsse auch in Zukunft sichergestellt werden. Düsseldorf liege zu weit weg. Aus Sicht der Initiative gegen Fluglärm ist die Sorge „an den Haaren herbeigezogen“. Düsseldorf reiche aus. Bedeutende Kliniken verfügten alle über Hubschrauber-Landeplätze, so der Sprecher Nowak.
„Für die Ambulanzflüge benötigen wir in Mülheim die komplette Infrastruktur. Gibt es die nicht mehr, können Ambulanzflüge nicht stattfinden“, sagt der Geschäftsführer des Flughafens Essen/Mülheim (FEM), Reiner Eismann. Der Markt für Rettungsflüge sei groß. Von bis zu 350 Flügen pro Jahr spricht er.
Frage, welche Infrastruktur erhalten bleiben muss
Bei dem beschlossenen Ausstiegsszenario für den Flughafen geht es derzeit darum, welche Infrastruktur erhalten bleiben muss, auch für den Segel-, Motor-, Motorsegel- und Motorschleppflug. Diese Frage steht im Mittelpunkt einer neuen Debattenrunde. Anlass ist die Beauftragung des Ingenieurbüros Spiekermann durch die Stadt. Es soll nach dem Ausstiegsbeschluss des Rates prüfen, welche Fläche und welche Technik für den Aero-Club vertragsgemäß bis 2034 vorzuhalten ist.
Ein Flughafen - so meint das Oberlandesgericht - mit allen für den Aero-Club damit verbundenen Vorteilen sei nicht bereitzuhalten. Es bleibe der FEM überlassen, wie sie ihre Verpflichtungen dem Club gegenüber erfülle. „Daraus erschließt sich“, so die Fraktionsvize der Grünen, Annette Lostermann-De Nil, „dass eine Rollbahn für den Aero-Club vollkommen ausreicht.“