Mülheim. Auf dem Mülheimer Campus fand am Donnerstag die 3. Kontaktmesse „HRW Karriere“ statt. Mit rund 40 Unternehmen, Vorträgen und kostenlosem Fotoshooting. Nächstes Jahr soll der Handel stärker vertreten sein.
Lebhaft, geräuschvoll und zwischenzeitlich etwas eng war es am Donnerstag auf dem Mülheimer Campus der Hochschule Ruhr West. Rund 40 Unternehmen und zahlreiche Studierende waren anlässlich der Firmenkontaktmesse „HRW Karriere“ vor Ort. Der Förderverein organisierte die vierstündige Veranstaltung zum dritten Mal.
Das hohe Betriebslevel, mit dem die Teilnehmer agierten, ließ sich an der Raumtemperatur in den Containern messen. In einer Ecke trug auch professionelle Studiobeleuchtung zur Erwärmung der Atmosphäre bei: Gesponsert von der Barmer GEK konnten die jungen Männer und Frauen kostenlos Bewerbungsfotos anfertigen lassen, rund 40 nahmen dieses Angebot wahr. Und im Rahmenprogramm war das Referat „Todsünden der Bewerbung“ besonders gut besucht.
Alle wollten sich positiv präsentieren, auch die Firmen, die in einer Reihe von Vorträgen für die Ein- und Aufstiegschancen unter ihrem Dach werben durften. Fachkräfte sind für die Wirtschaft existenziell wichtig. Dass Engpässe schon jetzt spürbar sind, betonte Heinz Lison, Mülheimer Unternehmer und Vorsitzender des HRW-Fördervereins, auch bei dieser Gelegenheit mit Nachdruck: „Am meisten brennt es in der Elektrotechnik und im Maschinenbau. Weitere Verschlechterung ist zu erwarten.“
Teilnahme wird künftig wohl kostenpflichtig
Passend zu dieser problematischen Perspektive und zu den Studienschwerpunkten an der HRW waren auf der Ausstellungsfläche größtenteils Firmen aus dem gewerblich-technischen Bereich zu finden, die ihren Sitz in der Umgebung haben. Darunter befanden sich große Konzerne wie Siemens oder ThyssenKrupp, aber auch einige mittelständische Unternehmen.
Im nächsten Jahr dürfte sich die eher techniklastige Zusammensetzung etwas ändern, erklärt Prof. Dr. Ellen Roemer, die als Expertin für Marktforschung und internationales Marketing am Wirtschaftsinstitut der HRW lehrt: „2015 werden in unserem Bereich die ersten Studierenden fertig. Daher wollen wir sehen, welche Firmen aus dem Handel man für die Kontaktmesse hinzu nehmen kann.“
Dann findet diese Veranstaltung auch wahrscheinlich nicht mehr in Containern statt, sondern im Neubau der Hochschule Ruhr West an der Duisburger Straße. Und für die Unternehmen wird die Teilnahme künftig wohl kostenpflichtig. Bislang bittet man nur um eine freiwillige Spende für den Förderverein.
Zweiter Absolventenjahrgang hat das Studium beendet
Obwohl es im Kern um Karriere ging: Vereinzelt wurden am Donnerstag ganz grundlegende Fragen an die Fachleute herangetragen. So berichtet Beate Steinmann, Berufsberaterin bei der Arbeitsagentur: „Ich hatte gerade eine Anfrage von einem jungem Mann, erstes Semester, der zweifelte, ob ein Studium überhaupt das Richtige für ihn ist. Ob er nicht lieber eine praktische Ausbildung machen soll.“ Sie riet ihm zu weiterer Beratung...
Einer Karriere müsste aber auch der Wechsel nicht im Wege stehen: Gerade auch im Handwerk sind Fachkräfte sehr gesucht.
Rund 3300 Studierende sind an der HRW in Mülheim und Bottrop eingeschrieben. Da die meisten Studiengänge frühestens 2010 eingerichtet wurden, gibt es jetzt erst den zweiten Jahrgang von Absolventen und laut Präsident Prof. Dr. Eberhard Menzel „noch keine validen Daten“ über deren anschließenden Berufseinstieg oder auch Studienabbrecher.
Enge Vernetzung mit Unternehmen ist bei der Hochschule Ruhr West seit der Gründung Programm. Ein Kooperationsvertrag besteht aber auch mit den örtlichen Agenturen für Arbeit. Erklärtes Ziel ist, „den Übergang von der Schule zur Hochschule und weiter in den Job reibungslos zu gestalten“.