Mülheim.

Der Wochenmarkt soll nach Willen der Verwaltung zurück zum Rathausmarkt, wenn dieser hoffentlich bald zu Mülheims „guter Stube“, zu einem multifunktionalen Platz der Begegnung umgebaut sein wird.

Mit diesem Beschlussvorschlag geht das Planungsamt nun in die politischen Gremien. Mehr noch: Auch will sich die Verwaltung die Zustimmung dafür einholen, den Markt künftig professionell von einem privaten Partner betreiben zu lassen. So soll er wieder Publikumsmagnet werden. Den Mitgliedern des Planungsausschusses ist aktuell eine entsprechende sechsseitige Beschlussvorlage zugestellt worden. Am 19. Februar sollen sie die Zukunft des Wochenmarktes in besagte Richtung lenken. Dabei, so Thorsten Kamp, der stellvertretende Leiter des Planungsamtes, soll möglichst ein professioneller Marktveranstalter helfen, ein Markttreiben zu organisieren, das sich auf dem großen Rathausmarkt nicht verliert und dass attraktiv genug ist, um eine Belebung in der Innenstadt zu generieren.

Grundlegendes Konzept fehlt

Die Stadt ist mit dem Wochenmarkt auf der Schloßstraße, das ist lange schon kein Geheimnis, nicht zufrieden. „Es sind 15 Marktstände entlang der Schloßstraße vorgesehen“, stellt sie für Dezember fest. „Zuletzt wurden jedoch nur acht genutzt.“ Das Angebot und die Sortimentsbreite seien zu gering, damit der Wochenmarkt seine bedeutende funktionale Rolle für Innenstädte ausspielen könne.

„Insgesamt“, stellt die Stadt fest, „fehlen ein grundlegendes Konzept und eine professionelle Organisation des Marktes.“ Die Stadt würde gerne Angebote verschiedener Wochenmarktveranstalter hereinholen, die bereit wären, ein attraktives Angebot auf dem reaktivierten Rathausmarkt auf die Beine zu stellen .

Erstzugriffsrecht für Händler der Schloßstraße

Auf positives Echo stößt das Vorhaben bei der Mehrheit der Mitglieder der Werbegemeinschaft Innenstadt. Wie deren Vorsitzender Hermann-Josef Pogge gestern bestätigte, haben sich gut 90 % der aktuell 130 Mitglieder an einer entsprechenden Befragung zur Verlagerung des Marktes beteiligt. Mehr als 80 % davon hätten für einen Umzug auf den Rathausmarkt gestimmt.

Stadtplaner Kamp verspricht den Markthändlern der Schloßstraße, dass ihnen bei einer Standvergabe auf dem Rathausmarkt Erstzugriffsrecht gewährt werden soll. So glaubt er, „dass wir es zusammen mit den Händlern hinbekommen können – ohne dass sich Fronten aufbauen“.

Wunsch nach mehr Zusammenarbeit

Streit um den Markt hat es in der Vergangenheit zu Genüge gegeben. Ob der aktuellen Pläne bricht bei Fischhändler Helge Rademacher, dem 2. Vorsitzenden des Marktverbandes, deshalb auch noch keine Euphorie aus. Einem Umzug zum Rathaus, sagt er, stünden die Händler wohl aufgeschlossen gegenüber, aber: „Das würde nur funktionieren, wenn wirklich alle Bauabschnitte ringsum abgeschlossen sind, wir nicht wieder Wanderzirkus sein würden und für Veranstaltungen auf der Multifunktionsfläche weichen müssten.“

Zweifel hat Rademacher auch, ob sich überhaupt eine ausreichende Zahl Händler nach Mülheim locken lässt angesichts der schwerwiegenden Innenstadt-Probleme. Nichtsdestotrotz: Rademacher gibt sich gesprächsbereit. Sein Wunsch: „Mehr Zusammenarbeit und Zusammenhalt“ aller City-Akteure.

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