Mülheim.. Betrüger riefen am Mittwoch viele Bürger in Gelsenkirchen an. Eine Bankmitarbeiterin bewahrte eine Seniorin vor dem Verlust von 30.000 Euro.
Wenn eine Mitarbeiterin der Sparkasse nicht so aufmerksam gewesen wäre, hätte eine Mülheimer Seniorin am Mittwoch wohl sehr viel Geld an Betrüger verloren.
Den ganzen Mittwoch über versuchten Betrüger im gesamten Stadtgebiet, telefonisch vor allem betagte Bürger dazu zu überreden, Geld an vermeintliche Angehörige zu übergeben. Zwischen 11 und 17 Uhr gab es zahlreiche Anrufe in der Altstadt, in Saarn, Styrum, Speldorf, Heißen oder Dümpten, teilte die Polizei mit. Die „Enkeltrick“-Betrüger gaben sich als Söhne, Töchter, Enkel, Nichten und andere Angehörige aus, die von dringenden finanziellen Problemen berichteten. Die Angerufenen waren zumeist gut informiert, durchschauten den Trick und benachrichtigten die Polizei.
Eine ältere Frau ließ sich jedoch überreden, zur Bank zu gehen und 30.000 € für den angeblich in Not geratenen Sohn abzuholen. Eine Mitarbeiterin der Sparkasse am Berliner Platz verhinderte dies und erklärte ihrer langjährigen Kundin, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um ihren Sohn handelte.
„Es ist viel Fingerspitzengefühl nötig“
Der Enkeltrick, und wie man im Verdachtsfall damit umgeht, sei immer mal wieder ein Thema für die Mitarbeiter, erklärte Jennifer Rousseau, stellvertretende Sparkassensprecherin. „Unsere Führungskräfte weisen regelmäßig darauf hin. Wir haben einen großen Teil älterer Kunden, und wir kennen unsere Kunden oft ja schon über Jahre, da merkt man, wenn etwas nicht stimmt.“
Wenn so etwas Ungewöhnliches vorkomme, seien die Mitarbeiter sehr sensibel. „Es ist viel Fingerspitzengefühl nötig“, so Frau Rousseau. Wenn der Kunde auf die Abhebung bestehe, könne man nichts machen. Im Fall der 30.000 Euro jedoch habe man die Polizei eingeschaltet, die nun ermittelt. Die Polizei weiß, dass die Täter, die international agieren, sehr professionell sind. Selbst die angezeigten Nummern im Display sind häufig falsch und manipuliert. Manche Betrogene verlieren ihre ganzen Ersparnisse, die sie für ihren Ruhestand zur Seite gelegt hatten.